Am Freitag kassiert Thun im Barrage-Hinspiel in Vaduz eine 0:2-Pleite. Vor dem heutigen Rückspiel spricht auf den ersten Blick kaum noch etwas für die Berner Oberländer. Die Messe ist aber noch nicht gelesen.
Fassungslosigkeit aufseiten der Thuner nach der Pleite in Vaduz. Trainer Marc Schneider sagt: «Wir waren nicht parat, das ist relativ einfach erklärt. Das darf man sich in einer Barrage nicht erlauben.» Thuns Toptorschütze Ridge Munsy (zwölf Tore), der in sechs der letzten sieben Heimspiele getroffen hat, bläst nach dem Abpfiff ins gleiche Horn wie sein Trainer: «Es geht hier um alles! Dessen waren wir uns heute nicht bewusst.» Das einzig Positive an diesem Abend sei, dass es erst das Hinspiel gewesen sei. Die Entscheidung fällt am Montagabend im Rückspiel (live auf Teleclub ab 17:40 Uhr, Anpfiff 18:15 Uhr).
Mo 10.08. 17:40 - 22:15 ∙ blue Sport Live ∙ Live Fussball: FC Thun - FC Vaduz
Event ist beendet
In diesem Kalenderjahr hat Thun sieben seiner neun Heimspiele gewonnen und keines verloren. Vaduz hat derweil in der Challenge League nur eines seiner letzten 13 Auswärtsspiele in der Challenge League verloren. Doch das sind alles nur Zahlenspielereien, die heute keinerlei Bedeutung haben werden. Die Frage wird sein: Welche Mannschaft kann mit dem Druck – und der ist auf beiden Seiten immens – besser umgehen?
Kann Vaduz auch Kunstrasen?
Den Thunern kommt nach der Zu-null-Pleite entgegen, dass die Auswärtstorregel nicht zum Tragen kommt. Bei ausgeglichenem Gesamtskore geht es in die Verlängerung. Die Marschrichtung ist deshalb klar: Vollgas nach vorne ohne Rücksicht auf Verluste. Mit Leonardo Bertone sass im Hinspiel der Thuner Mittelfeldstratege überraschend auf der Bank, im Rückspiel wird er wieder in der Startelf erwartet.
Die Hoffnungen, dass Thun nach zehn Jahren in der Super League nicht absteigt, ruhen auch auf Ridge Munsy. Der 31-Jährige hat neun seiner zwölf Saisontore nach der Coronapause erzielt. Er hat zweifelsohne die Klasse, auch die Vaduzer Hintermannschaft vor gröbere Probleme zu stellen. Sorgt er für die Wende, so könnte sich der Wandervogel in Thun ein Denkmal setzen.
Der grösste Gegner von Vaduz könnte aber auch der Kunstrasen sein. Die Thuner spielen am liebsten auf der Plastikunterlage, die Liechtensteiner dagegen sind auf Naturrasen zu Hause. Ein möglicherweise nicht zu unterschätzender Faktor.