Chinesische Investorengruppen sollen am Grasshoppers Club interessiert sein. Die sportliche Führung der Zürcher will gleichzeitig unbedingt aufsteigen. Ein schwieriges Unterfangen für den Rekordmeister.
Seit geraumer Zeit ranken sich viele Übernahmegerüchte um GC. Stephan Anliker und Peter Stüber, die beiden Grossaktionäre des einstigen Schweizer Vorzeigeklubs, wollen ihr Paket ohne grosse Verluste abstossen. Interimspräsident András Gurovits hat zusammen mit Sportdirektor Fredy Bickel die schwierige Aufgabe, den Klub interessierten Investoren schmackhaft zu machen.
Gemäss «Tages-Anzeiger» soll das chinesische Konsortium «Fosun International» in der Pole Position sein. «Fosun» ist seit 2016 bereits Besitzer des Premier-League-Klubs Wolverhampton Wanderers. Der «Blick» dementiert aber bereits eine Einigung, stattdessen soll eine andere Interessengruppe aus dem Reich der Mitte Favorit sein. Hoffnungen soll sich auch der ehemalige GC-Präsident Stephan Rietiker machen, der mit Hilfe russischer Geschäftsleute den Klub übernehmen will.
Gleichzeitig versuchen die Fussballer auf dem Rasen, die Schmach nach dem ersten Abstieg seit 1949 im letzten Jahr zu tilgen. Bis dato nicht wirklich erfolgreich. In der Meisterschaft liegt man nach 23 Spielen bereits 15 Punkte hinter Leader Lausanne zurück, im Kampf um den Barrage-Platz hat man mit Vaduz und Kriens hartnäckige Konkurrenz.
Kampfansage der verbliebenen Verwaltungsräte
Die sportliche Leitung sieht die Sache optimistischer. Am Mittwoch veröffentlichte man einen offenen Brief unter dem Titel «Mir wänd ufe». Man wolle den Verein «zurück auf die Erfolgsstrasse bringen» und hält fest: «Unser Ziel muss es sein, auch bis Ende der Saison um den Aufstieg zu spielen.»
Die strategische Offensive führt dazu, dass man sich bei der Swiss Football League um eine Super-League-Lizenz bewirbt. Viele Gründe für eine Besserung kann man als Realist jedoch leider nicht finden. Der Traditionsklub ist schon seit geraumer Zeit defizitär. Im Kader ist kein Spielermaterial vorhanden, welches sich zu Geld machen liesse.
Die Fanbasis ist durch die vielen Skandale und Nackenschläge in den vergangenen Jahren deutlich geschrumpft, was sich meistens in einer trostlosen Kulisse im Letzigrund niederschlägt. Die wirtschaftlichen Bedingungen sind im Schweizer Fussball sowieso garstig, speziell in der Challenge League. Das wird man selbst in China oder Russland wissen.