Thun siegt 2:0 Nach dem Traumtor von Spielmann steckt auch GC im Abstiegskampf

Die Krise bei den Grasshoppers verschärft sich. Der Rekordmeister verliert in der 27. Runde zuhause gegen Thun 0:2 und kassiert die fünfte Niederlage in den letzten sieben Spielen.

Ein Machtkampf im Führungsgremium, öffentlich gewordene Kritik von Spielern am Trainer und eine sportliche Negativserie: Die Krisensymptome der Grasshoppers haben sich in den letzten Wochen akzentuiert, der Rekordmeister befindet sich vor Beginn des letzten Saisonviertels im freien Fall – und mitten im Abstiegskampf.

Auch gegen das zuvor sechs Spiele sieglose Thun taten sich die Zürcher schwer. Die beste Chance der Partie erspielte sich das Team von Murat Yakin bereits in der 2. Minute, als Rifet Kapic nach einem schönen Pass von Jeffrén an Guillaume Faivre scheiterte. Die Parade des Thuner Keepers erwies sich als wegweisend für die Gäste aus dem Berner Oberland, die je länger die Partie dauerte, das Spiel immer besser kontrollierten.

In der Offensive bestachen die Thuner mit gnadenloser Effizienz. Nach einem Ballverlust von Bujar Lika erzielte Marvin Spielmann kurz nach der Pause mit einem Traumtor aus gut 25 Metern – seinem 11. Saisontreffer – die Führung (47.). Kurz vor Schluss sorgte Grégory Karlen mit dem 2:0 nach Vorlage von Matteo Tosetti, dem besten Vorbereiter der Liga, für die Entscheidung.

«Der Matchplan ist mehr als aufgegangen»

«Der Matchplan ist mehr als aufgegangen», sagte Trainer Marc Schneider gegenüber Teleclub. Während die Thuner den Vorsprung auf den Tabellenletzten Sion auf drei Punkte ausbauten, verkürzten sie den Rückstand auf die Grasshoppers auf ebenfalls drei Zähler.

Die Euphorie beim Rekordmeister nach der Verpflichtung von Murat Yakin im letzten Sommer ist längst verflogen. Der 43-Jährige gerät nach nur acht Punkten aus den letzten zwölf Spielen und den internen Querelen immer mehr unter Druck. Seine Mannschaft nahm Yakin in Schutz. Er könne ihr keine grossen Vorwürfe machen: «Einzig die Effizienz fehlt, wir schiessen zu wenig Tore.» Den Eklat um Vilotic habe sie gut weggesteckt, nun gelte es, im nächsten Spiel im Derby gegen Zürich eine Reaktion zu zeigen.

Wesentlich kritischer sah die Mehrheit der offiziell 3500 Zuschauer im Letzigrund den Auftritt der Zürcher. Nach dem Spiel las einer der Anführer der GC-Fankurve der versammelten Mannschaft die Leviten.

Telegramm:

Grasshoppers – Thun 0:2 (0:0)

3500 Zuschauer. - SR San. - Tore: 47. Spielmann 0:1. 85. Karlen (Tosetti) 0:2.

Grasshoppers: Lindner; Lavanchy, Bergström, Rhyner, Zesiger (62. Sukacev); Lika, Basic; Kapic, Jeffrén, Andersen (73. Djuricin); Kodro (84. Sainsbury).

Thun: Faivre; Glarner, Righetti, Sutter (63. Rodrigues), Kablan; Tosetti, Hediger, Karlen, Ferreira; Sorgic (91. Huser), Spielmann (62. Hunziker).

Bemerkungen: Grasshoppers ohne Bajrami, Cvetkovic (beide verletzt) und Taipi (gesperrt), Thun ohne Bigler, Bürgy, Costanzo, Gelmi, Joss, Nikolic, Schwizer (alle verletzt) und Lauper (gesperrt). Verwarnung: 67. Jeffrén (Foul).