Derby mit Pep GC und FCZ seit sieben Jahren nicht mehr so stark

sda

5.2.2022 - 09:10

Die Grasshoppers und der FC Zürich liefern in dieser Saison sportliche Argumente für die Notwendigkeit des Zürcher Stadionbaus. In den letzten sieben Jahren waren sie gemeinsam nie so stark wie jetzt.

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Der überzeugende Aufsteiger gegen den überzeugenden Leader – dies ist die Affiche für das 275. Zürcher Derby vom Samstag um 20.30 Uhr.

GC und der FCZ belegen in der Super League die Plätze 7 und 1. Ergibt 8 Rangpunkte. Zieht man die Schlusstabellen der Super League seit 2004 heran, waren die Zürcher Klubs letztmals 2014 so gut klassiert. Damals wurde GC Zweiter hinter Basel, der FCZ war Fünfter. Die besten Rangsummen erwirtschafteten sie sich 2006 und 2009 mit je 5 Punkten. Beide Male wurden Zürich Meister und die Grasshoppers Vierter.



Den gemeinsamen Tiefpunkt in den letzten sieben Jahren erreichten die Zürcher Klubs 2020: Der FCZ musste im Oberhaus längere Zeit gegen den Barrageplatz kämpfen und wurde schliesslich Siebter, während die Hoppers in der Challenge League als Dritte den Wiederaufstieg verpassten.

Wenn man die Zürcher Vereine in diesen Monaten spielen und punkten sieht, kann man sich kaum vorstellen, dass diese Baisse noch keine zwei Jahre zurückliegt.

Drama und Spektakel

Derzeit fühlt man sich viel eher an die Nullerjahre erinnert, als die beiden rivalisierenden Klubs in der Super League Fussabdrücke hinterliessen. Allein die Derbys des letzten Herbsts boten Drama und Spektakel. Im ersten Duell von Mitte August erzielte Assan Ceesay das Siegestor des FCZ zum 2:1 in der 95. Minute. Nach einer Gelb-roten Karte gegen Amir Abrashi unmittelbar nach der Pause hatten die Hoppers fast eine Halbzeit lang in Unterzahl das 1:1 verteidigt. Im zweiten Derby von Ende Oktober – diesmal war GC der «Gastgeber» – führte der FCZ nach zehn Minuten 2:0, die Hoppers in der Pause 3:2. Rodrigo Pollero, ab diesem Frühling in Lausanne tätig, skorte nach 66 Minuten zum Schlussresultat von 3:3.

Der FCZ spielt Tetris

Nichts spricht dagegen, dass diesen Samstag auch das dritte Derby der Saison ein Spektakel bieten wird. Eine fünfstellige Zuschauerzahl ist garantiert, zumal schon der FC Zürich allein seit dem Oktober fast immer mehr als 10'000 Zuschauer angezogen hat.

Die FCZler unter Trainer André Breitenreiter reiten nach sieben Siegen in Serie auf einer Welle der Begeisterung. Ihre Spiele verlaufen zwar meistens kompliziert, mit Auf und Ab, aber gegen das Ende können sie es immer so richten, dass es wunderbar passt und dass abermals drei Punkte herausschauen. Sie spielen mit Erfolg eine Art Rasen-Tetris.

Funktionierende Fernsteuerung

Die Zwischenbilanz der Grasshoppers ist mit fünf Siegen und sechs Niederlagen (bei acht Unentschieden) leicht negativ. Aber für einen Aufsteiger, der nach zwei Jahren wieder Fuss fassen muss, schlagen sich die Hoppers unter Trainer Giorgio Contini bemerkenswert gut. Das zeigt sich nur schon am Abschneiden im Herbst gegen die Topklubs FC Basel und Young Boys. Gegen die Berner remisierten sie zweimal. In Basel holten sie einen Punkt, nachdem sie zum Saisonbeginn mit einigem Pech verloren hatten.

Die Handlungsfähigkeit der in Zürich respektive Niederhasli anwesenden Führung mit Sportchef Seyi Olofinjana und Geschäftsführer Jimmy Berisha ist stark eingeschränkt. Die Mutationen im Kader werden weitestgehend von den in der Hierarchie des chinesischen Unternehmens Fosun über den Zürchern stehenden Wolverhampton Wanderers bestimmt. Das emsige Hin und Her verschiedener Spieler in der Winterpause zeigte es deutlich. Aber wenn das sportliche Ergebnis trotz der Unselbständigkeit gut ist, muss es die Fans nicht kümmern.


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