Genfer Amateure blamieren FCB Genfer Amateure blamieren FCB – Rahmen: «Ein paar Spieler hatten Tränen in den Augen»

tbz

28.10.2021

Auch Torgarant Arthur Cabral kann den FCB bei Carouge nicht ins Viertelfinale schiessen.
Auch Torgarant Arthur Cabral kann den FCB bei Carouge nicht ins Viertelfinale schiessen.
Bild: KEYSTONE

Bittere Pille für die Cup-Favoriten. Im Achtelfinale scheitert mit Basel, Zürich und YB das komplette Spitzentrio der Super League. Könnte dieses Jahr endlich wieder einmal ein unterklassiger Verein triumphieren?

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28.10.2021

Am 3. Mai 1994 feiert der FC Basel im Genfer Vorort Carouge einen der grössten Momente der Klubgeschichte. Nach einem 1:1 gelingt dem FCB nach sechs Jahren Zweitklassigkeit der Wiederaufstieg in die Nationalliga A – per Sonderflug reist die Mannschaft direkt an die Feier auf dem Barfüsserplatz.

27 Jahre später fliegt niemand nach Hause. Und auch an eine Feier ist nicht zu denken. Der mittlerweile 20-fache Schweizer Meister blamiert sich gegen die drittklassigen Amateure von Etoile Carouge mit 0:1 und scheidet zum zweiten Mal in Serie gegen einen unterklassigen Gegner aus dem Schweizer Cup aus.

«Die Enttäuschung ist riesig», sagt Trainer Patrick Rahmen nach der Partie. «Heute war es ein typischer Cup-Fight, in dem der Underdog über sich hinausgewachsen ist.» Im Gegensatz zum letztjährigen 2:6 gegen Winterthur ist es eine enge Partie auf der Fontenette. Aber das hilft auch nicht weiter. «Ich habe einige gute Dinge gesehen, aber unter dem Strich zählt, dass wir ausgeschieden sind.»

Die Ernüchterung in der Mannschaft sei gross, so Rahmen weiter: «Die Spieler sind enttäuscht und niedergeschlagen, ein paar hatten Tränen in den Augen.» 



Ein unterklassiger Cupsieger?

Tränen dürften auch bei den Amateuren von Etoile Carouge geflossen sein – allerdings jene der Freude. «Heldenhaft», titelt die «Tribune de Genève» am Donnerstagmorgen und schreibt vom «Unmöglichen, das möglich gemacht wurde». 

Und noch ist die Reise des Promotion-League-Klubs nicht zu Ende. In der nächsten Runde im Februar empfangen die Westschweizer den aktuell kriselnden FC St. Gallen. Bahnt sich da bereits der nächste Coup an?

Der FCSG wird die Viertelfinal-Partie allerdings nicht auf die leichte Schulter nehmen. Immerhin zählen die Espen unter den letzten acht Teams zu den grossen Favoriten. Nebst den Ostschweizern sind nur noch drei weitere Super-League-Klubs im Wettbewerb vertreten.

Mit Lausanne und Luzern sogar zwei, die aktuell ebenfalls im Tabellenkeller zuhause sind. Nach dem frühen Aussscheiden von YB und Basel ist der Cup diese Saison so offen wie schon lange nicht mehr. Und nach der Auslosung der Viertelfinals gäbe es sogar das völlig verrückte Szenario, dass bereits in den Halbfinals kein einziges Super-League-Team mehr vertreten ist. 

Die Viertelfinal-Paarungen

  • Etoile Carouge (PL) – St. Gallen
  • Biel – Luzern
  • Yverdon-Sport (PL) – Lausanne-Sport
  • Thun – Lugano.