Die Zahlen weisen darauf hin, dass die Heimteams der Super League in den Spielen ohne Zuschauer keinen Vorteil haben. Um ein schlüssiges Urteil zu fällen, muss man aber wohl noch warten.
Wie wirken sich die reinen Geisterspiele in der Super League auf die Bilanzen von Heim- und Auswärtsspielen aus? Die Zahlen aus dieser Saison könnten darauf schliessen lassen, dass die jeweilige Heimmannschaft keinen Vorteil mehr hat, sobald sie von ihren Fans nicht unterstützt werden können. In 41 Spielen siegte 20 Mal der Gastgeber, 21 Mal der Gast. Die übrigen Spiele gingen unentschieden aus. In Anteilen: Die Gastteams gewannen 51,2 Prozent der Spiele, die einen Sieger ergaben, die Heimteams 48,8 Prozent.
Diese Ausgeglichenheit hebt sich von allen Bilanzen aus früheren Saisons ab. In den acht ohne Restriktionen im Zuschauerbesuch gespielten Saisons von 2011/12 bis 2018/19 gab es durchschnittlich 57,6 Prozent Heimsiege und 42,4 Prozent Auswärtssiege. Die Heimteams brachten es in ihrer besten Saison (2012/13) auf 62,2 Prozent an Siegen. Die geringste Differenz registrierte man 2017/18 mit 53,2:46,8 Prozent zugunsten der Heimmannschaften.
Für einen beträchtlichen Unterschied sind die Young Boys verantwortlich. In den letzten Saison verloren sie vier Auswärtsspiele, solange in gefüllten Stadien gespielt werden konnte. Im Lockout der laufenden Saison dagegen siegten die Berner zuletzt fünfmal am Stück auswärts, viermal davon auf Naturrasen.
Noch stehen viele Runden an, in denen ohne Zuschauer gespielt wird. Sollte die erstaunliche Balance zwischen Heim- und Auswärtssiegen auch am Ende der Saison bestehen, könnte dies der Beweis sein für die unmittelbare Auswirkung der Zuschauerlosigkeit auf die Ergebnisse.