Rassismus-Eklat Kalulu: «Lasst uns keine Zeit mit Dummköpfen verschwenden»

pat

6.4.2021

Aldo Kalulu wurde am Ostermontag rassistisch beleidigt.
Aldo Kalulu wurde am Ostermontag rassistisch beleidigt.
Bild: Keystone

Am Ostersonntag verlässt der FC Valencia nach einem Rassismus-Eklat geschlossen den Platz, kehrt nach einem längeren Unterbruch auf Wunsch des betroffenen Spielers aber zurück aufs Feld. Tags darauf wird auch die Partie in Basel von einem rassistischen Zwischenruf überschattet. 

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6.4.2021

Am Sonntagabend verliessen die Spieler Valencias nach einer knappen halben Stunde den Rasen. Zuvor hatte es auf dem Platz eine Auseinandersetzung zwischen Valencias Mouctar Diakhaby und Gegenspieler Juan Cala gegeben. Der Franzose Diakhaby war dem Augenschein nach sehr aufgebracht, er stürmte auf den Cadiz-Profi zu.



Valencia twitterte später, dass die Teams entschieden hätten, das Spiel fortzusetzen, aber jede Form von Rassismus verurteilen würden. Man unterstütze Diakhaby: «Der Spieler, der rassistisch beleidigt wurde, hat seine Teamkollegen gebeten, wieder auf das Feld zu gehen.»

Rassismus-Eklat in Basel

Statement von SRF

Nach dem Vorfall am Montagabend sind seitens SRG Abklärungen im Gang. Die SRG ist zuständig für die audiovisuelle Produktion aus dem St. Jakob-Park, hat aber keinen Einfluss auf Äusserungen von Drittpersonen. SRF distanziert sich von jeglicher Art von Rassismus.

Keine 24 Stunden später hat auch der Schweizer Fussball seinen Skandal. Über die Aussenmikrofone ist beim Spiel zwischen Basel und Vaduz (1:2) zu hören, wie FCB-Profi Aldo Kalulu rassistisch beleidigt wird. Die Akteure auf dem Feld erfahren erst nach dem Spiel vom Vorfall. Basels Fabian Frei findet darauf angesprochen deutliche Worte: «Ein absolutes No-Go. […] Das hat keinen Platz in unserer Gesellschaft.» Es sei wirklich mühsam, dass man im Jahr 2021 über so etwas diskutieren müsse, so der 32-Jährige.

«Lasst uns nach vorne schauen und keine Zeit mit Dummköpfen verschwenden»

Aldo Kalulu


Der von den rassistischen Äusserungen («Ich glaube, Kalulu war mal ein Bananenpflücker») betroffene FCB-Spieler meldet sich später über die sozialen Medien zu Wort: «Harter Nachmittag für uns … Danke allen für die Unterstützung. Lasst uns nach vorne schauen und keine Zeit mit Dummköpfen verschwenden. Ich hoffe einfach, dass Massnahmen getroffen werden, um ein solches Verhalten zu verhindern.»

So reagiert die Swiss Football League

Damit ist aber das letzte Wort noch nicht gesprochen – und das ist auch gut so. Sowohl der FC Basel als auch die «Swiss Football League» wollen die fehlbare Person ausfindig machen und zur Rechenschaft ziehen.