Nach einer Saison endet das Engagement von Nati-Captain Stephan Lichtsteiner beim FC Augsburg. Für den 36-Jährigen kommt die Trennung nicht überraschend. Wie es weitergeht, sowohl in der Nati als auch im Klubfussball, ist offen.
Lichtsteiner war auf diese Saison hin von Arsenal in die Bundesliga gestossen. Für Augsburg stand er 20-mal auf dem Platz. Zwar zählte der Rechtsverteidiger bis Saisonmitte zum Stammpersonal, nach der Winterpause stand er nur noch selten von Beginn weg im Einsatz. So gaben die beiden Parteien nach Saisonende die Trennung bekannt.
«Ich bin überhaupt nicht enttäuscht. Es war zwischen mir, meiner Familie und dem FCA von Anfang an klar, dass ich nur ein Jahr beim FCA spielen werde», meint Lichtsteiner gegenüber «Blick».
«Es war ein sehr intensives und anstrengendes Jahr, aus vielerlei Gründen. Eine grosse persönliche Herausforderung für mich, die ich bewusst so gesucht habe. Es hat viel Spass gemacht. Ich habe eine neue Mentalität, eine andere Art von Fussball kennengelernt. Dieses Jahr hat meinen Horizont in vielerlei Hinsicht stark erweitert. Mit 36 Jahren noch Bundesliga zu spielen, ist ein Privileg», hält er fest.
Baldiges Treffen mit Vladimir Petkovic
Ob er seine Karriere fortsetzt, ist offen. Er werde zusammen mit seiner Familie schauen, wie es weitergeht, so der ehemalige Juve-Söldner. Sportlich traut er es sich zu, auch wenn «das Alter an keinem spurlos vorbeigeht». Er spürt, dass er nicht mehr der Jüngste ist, sei aber trotzdem immer noch gut in Form, meint Lichtsteiner.
Eine Rückkehr zu GC, wo er 2001 seine Karriere lancierte, schliesst er nicht aus: «Das Projekt muss für mich stimmen. Ich muss mich zu 100 Prozent damit und der Denke der Menschen dort identifizieren können. Aber grundsätzlich ja. GC wäre eine Herzensangelegenheit, ligaunabhängig.»
Falls Lichtsteiner nochmals eine Saison dranhängt, würde auch die Aussicht auf die EM 2021 locken. Er werde sich bald mit Trainer Vladimir Petkovic darüber austauschen. Der 108-fache Internationale könnte sich sogar den Rekord von Heinz Hermann schnappen, der zehn Länderspiele mehr auf dem Konto hat: «Der Glaube stirbt grundsätzlich immer zuletzt», sagt Lichtsteiner.