Die Swiss Football League reagiert auf den Fan-Eklat von Luzern – und spricht gegen erste identifizierte Personen schweizweite Stadionverbote aus.
«Unmittelbar im Anschluss an die Vorkommnisse gelangte die SFL mit dem Gesuch an die Polizeibehörden, die 57 Personen, die das Spielfeld betreten hatten, zu identifizieren, damit gegen sie alle ein Stadionverbot ausgesprochen werden kann», schreiben die Liga-Verantwortlichen in einer Medienmiteilung.
Dank «ausgezeichneter» Arbeit mit der Polizei sei es möglich gewesen, erste Personen zu identifizieren und gegen sie vorzugehen. «Zu den ersten Sanktionierten gehören unter anderen die beiden Personen, die einen GC-Spieler (Aimery Pinga, Anm. d. Red.) tätlich angegriffen hatten sowie drei weitere Anhänger, die das Spielfeld betreten hatten.» Einer von ihnen ist der Thurgauer Stefan N. Ein anderer dürfte der junge Mann mit Kapuze sein, ein weiterer Täter jener mit Mütze und Sonnenbrille. Videoaufnahmen zeigen, wie die beiden auf Pinga losgehen (s. Video oben).
Liga-CEO Claudius Schäfer wird im Communiqué wie folgt zitiert: «Besonders schockierend war der tätliche und verbale Angriff gegen einen dunkelhäutigen Spieler.» Pinga, Schweizer U21-Natispieler mit kongolesischen Wurzeln, wurde bei der Trikot-Übergabe nicht nur tätlich attackiert, sondern auch rassistisch beschimpft. «Gegen rassistische Denkweisen und jegliche Art von Diskriminierung müssen wir alle gemeinsam vehement vorgehen», so Schäfer.
Die identifizierten Chaoten dürfen ab sofort schweizweit keine Spiele der beiden höchsten Meisterschaften im Fussball und Eishockey mehr besuchen. Die Dauer der Verbote variiert zwischen drei und fünf Jahren. Wird ein Sanktionierter in einem Stadion gesichtet, wird Anzeige bei der Polizei erstattet. Schäfer: «Es ist unsere Pflicht gegenüber allen friedlichen Fussballfans, diejenigen Personen mit einem langjährigen Stadionverbot zu belegen, die bewusst den geregelten Ablauf der Meisterschaft stören und sich nicht an unsere Regeln halten.»