Heimspiel Lüthi über Modus-Änderung: «Man ändert die Verpackung, aber nicht den Inhalt»

SB10

17.2.2020

«Es gibt keinen Grund, den aktuellen Modus zu ändern»

«Es gibt keinen Grund, den aktuellen Modus zu ändern»

Im Schweizer Fussball wird über eine Modusänderung für die Super League diskutiert. Doch bringt ein Modell, wie es etwa in Schottland angewendet wird, der Schweiz wirklich den gewünschten Erfolg? Die Meinungen gehen im «Heimspiel»-Talk auseinander.

16.02.2020

Im Schweizer Fussball wird über eine Modusänderung für die Super League diskutiert. Doch bringt ein Modell, wie es etwa in Schottland angewendet wird, hierzulande wirklich den gewünschten Erfolg? Die Meinungen gehen im «Heimspiel»-Talk auseinander.

Mitte März wird an einer ausserordentlichen Generalversammlung der Swiss Football League über die Aufstockung der Super League auf zwölf Teams entschieden. Die Mehrheit der Klubs will eine Modusänderung. 



«Blick»-Sportchef Felix Bingesser kann dies nicht nachvollziehen: «Sportlich gibt es keine Gründe dafür: Die letzen zehn, zwanzig Jahre waren wir erfolgreich, das Zuschauerinteresse ist auch gross – die Schweiz gehört  gemessen an ihrer Bevölkerungsgrösse zu den Top-Nationen. Solche Diskussionen rund um eine Modusänderung führt man nur in den kleineren Ligen. Dort hat man immer den Irrglauben, mehr herausholen zu müssen. Der aktuelle Modus stimmt für mich.»

Beni Lüthi sieht die Sache etwas anders: «Der Schweizer Fussball ist in den letzten Jahren ein wenig eingeschlafen.» Als Ex-Profi habe er selbst erlebt, wie sich mit der Zeit ein gewisser Trott eingeschlichen habe. Für ihn ist die geplante Modusänderung jedoch zu wenig revolutionär: «Man ändert die Verpackung, aber nicht den Inhalt.» Und kritisiert: «In der Schweizer Liga ist man zu wenig kreativ.» So bevorzuge man lieber schon Modelle aus anderen Ländern, statt selber was Eigenes zu machen, sagt Lüthi.

Schottisches Modell keine grosse Änderung

Der ehemalige Xamax-Sportchef Frédéric Page fügt hinzu, dass eine Modus-Reform Auswirkungen bis in die unteren Ligen habe. Er glaubt zwar, die Super League könne problemlos mit 12 Teams bestritten werden, hält aber fest: «Für mich sollten bei einer Änderung sportliche Gründe im Vordergrund stehen, nicht finanzielle Aspekte.»

Für Teleclub-Fussballexperte Rolf Fringer ist die ganze Diskussion überwertet: «Ein Wechsel wäre keine Revolution. Es sind einfach zwei Mannschaften mehr. Zwei Traditionsvereine wie Lausanne, Aarau oder GC hätten so grössere Chancen zurückzukehren.» Es könne aber auch Kriens oder Vaduz werden, mahnt der ehemalige Nationaltrainer. «Bei einer Aufstockung gibt es nur zwei Spiele mehr, rein sportlich würde sich wenig ändern», so Fringers Fazit. Auch Bingesser pflichtet ihm bei: «Wichtig ist, wie ein Verein geführt ist, was unabhängig  von einer Modusänderung ist.»

«Ein Wechsel wäre keine Revolution»

«Ein Wechsel wäre keine Revolution»

Im Schweizer Fussball wird über eine Modusänderung für die Super League diskutiert. Doch bringt ein Modell, wie es etwa in Schottland angewendet wird, der Schweiz wirklich den gewünschten Erfolg? Die Meinungen gehen im «Heimspiel»-Talk auseinander.

16.02.2020



Die ganze Sendung können Sie hier auf Youtube nachschauen. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung «Heimspiel – der Fussball-Talk» auch bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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