Lugano komplettiert dank eines glückhaften 4:3 in Thun die Halbfinals im Schweizer Cup. In den Halbfinals kommt es zu den Partien Lugano gegen Titelhalter Luzern und Yverdon gegen St. Gallen.
Mit Galavorstellungen gegen die Grasshoppers (1:0) und Servette (4:1) erreichte Thun die Viertelfinals. Gegen Lugano gelang ein weiterer Exploit, nur belohnten sich die Thuner diesmal am Ende dieses packenden Cup-Fights nicht. Die Berner Oberländer, die zum Rückrundenstart trotz des Abgangs des Topskorers Saleh Chihadeh den FC Wil mit 3:0 abgefertigt hatten, machten gegen Lugano einen 0:2-Rückstand wett und dominierten den Vierten der Super League in der zweiten Halbzeit sogar phasenweise. Sogar nach dem 2:4 neun Minuten vor Schluss resignierten die Thuner nicht. Zur Wende reichte es indessen nicht mehr.
Lugano setzte sich durch, weil es einen Blitzstart hingelegt hatte – und weil es in der zweiten Halbzeit die Geduld bewahrte. Nach 13 Minuten und zwei Goals innerhalb von weniger als zwei Minuten führte Lugano 2:0. Diesen Vorsprung gab Lugano leichtfertig aus der Hand. Aber Thun spielte vor fast 4000 Zuschauern auch gross auf. Die Unterklassigen kamen durch Alexander Gerndt und Pius Dorn zu Möglichkeiten, 3:2 in Führung zu gehen. Aber Lugano wartete geduldig auf Thuner Fehler, die sich einstellten. Jonathan Sabbatini (73.) und Sandi Lovric (81.) brachten Lugano wieder 4:2 in Führung. Und Alexander Gerndt, dem ex-Luganese, gelang mit einem verwandelten Foulpenalty in der 84. Minute bloss noch der Anschlusstreffer.
In der Nachspielzeit boten sich dem FC Thun noch drei grosse Möglichkeiten zum 4:4-Ausgleich.
Bekannte Probleme kosteten Thun am Ende die Chance auf die Halbfinals. In der Challenge League kassierte Thun schon acht Mal diese Saison Gegentore in der Startviertelstunde. Zudem sind die Oberländer in der Defensive zu wenig stabil. Von allen Teams in der obereren Tabellenhälfte der Challenge League kassieren die Thuner die meisten Gegentore. Gegen Lugano wiesen Aussetzer in der Verteidigung trotz Überlegenheit letztlich den Weg in die Niederlage.
Lugano steht erstmals seit sechs Jahren wieder in den Halbfinals im Cup. Und die Luganesi steigen aus der Favoritenrolle in die Halbfinals. Lugano hat von den letzten 16 Pflichtspielen bloss noch vier verloren – dreimal gegen die Young Boys und einmal gegen Basel. Und die sind im Cup längst ausgeschieden.
Thun – Lugano 3:4 (1:2)
3912 Zuschauer. – SR Dudic. – Tore: 12. Haile-Selassie 0:1. 14. Yuri 0:2. 32. Sutter 1:2. 50. Dorn 2:2. 73. Sabbatini 2:3. 81. Lovric 2:4. 84. Gerndt (Foulelfmeter) 3:4.
Thun: Ziswiler; Dorn, Sutter, Bürki, Schüpbach (88. Havenaar); Karlen (81. Rudlin), Fatkic (81. Kyeremateng); Ndongo (58. Dzonlagic), Dos Santos (81. Castroman), Schwizer; Gerndt.
Lugano: Osigwe; Custodio (90. Durrer), Daprelà, Ziegler; Lavanchy, Sabbatini, Lovric, Yuri (55. Facchinetti); Haile-Selassie (55. Rüegg), Celar (70. Aliseda), Bottani.
Bemerkungen: Thun ohne Hirzel (verletzt) und Wetz (gesperrt), Lugano ohne Amoura und Guidotti (beide verletzt). – Verwarnung: 42. Daprelà (Foul).