Mit seinem Treffer kurz vor Schluss sorgt Zdravko Kuzmanovic im Cup-Halbfinal gegen den FCZ für die Entscheidung. Für Ludovic Magnin hätte der Basler zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr auf dem Platz stehen dürfen. Für Kuzmanovic dagegen ist alles halb so wild.
Zehn Minuten vor dem Schlusspfiff erhitzen sich im Cup-Halbfinal zwischen dem FC Zürich und Basel die Gemüter. Ohne den Ball zu besitzen, stellt sich FCZ-Verteidiger Alain Nef dem zurückeilenden Basler Zdravko Kuzmanovic in den Weg. Es kommt zum Zusammenstoss und Basels Nummer acht trifft den Gegenspieler nach einer vermeintlichen Ausholbewegung mit der Hand am Kopf. Nef geht zu Boden, dann kommt es zur Rudelbildung.
Schiedsrichter Klossner zeigt Kuzmanovic die gelbe Karte – und bringt FCZ-Trainer Magnin damit auf die Palme. Nach dem Spiel wettert er im TV-Interview mit «SRF»: «Ich probiere seit Wochen, die Leistungen unserer Super-Schiedsrichter nicht zu kommentieren. Aber heute möchte ich es machen. In der Schweiz kriegt man Gelb, wenn man schlägt und wenn man reklamiert, wird man auf die Tribüne geschickt. Dafür habe ich gar kein Verständnis. Ich finde es traurig für den Schweizer Fussball.» Der Schlag sei klar und die TV-Bilder seien auch sehr gut. «Für mich gibt es keine zwei Meinungen. Und dieser Spieler macht dann auch noch das Tor. Das tut sehr weh.»
Die Frage, ob er diese Szene im Nachhinein als entscheidend betrachte, verneint der 40-Jährige. «Nein, entscheidend war der klare Penalty für uns beim Stand von 0:1, der nicht gepfiffen wurde.» Magnin spricht von einer Szene aus der 73. Minute, als Toni Domgjoni im Basler Strafraum von Marek Suchy zu Boden gedrückt wird. Er wolle die Niederlage nicht nur am Schiedsrichter festmachen, aber dieser sei an diesem Abend entscheidend gewesen. «Ich hoffe, dass er die Szenen sehen wird und genug selbstkritisch ist, dass er vielleicht versteht, wieso eine Ersatzbank manchmal reklamiert und sich aufregt.» Es seien viele Entscheide, mit denen er nicht einverstanden sei.
Kuzmanovic: «Der Schiri gab mir Gelb, also ist es keine Tätlichkeit»
Nicht ganz so eng sah das der beschuldigte Zdravko Kuzmanovic. «Es ist unnötig, dass jetzt zu kommentieren. Es gab viel schönere Szenen, wir haben gewonnen und stehen im Cupfinal. Emotionen gehören dazu, wenn Basel gegen Zürich spielt und dann gibt es halt Zweikämpfe. Es war nichts Schlimmes.»
Die TV-Bilder, die möglicherweise anderes anmuten, interessieren den 31-Jährigen nicht. «Der Schiedsrichter gab mir Gelb, also ist es keine Tätlichkeit.» Dass ausgerechnet ihm der vorentscheidenden Treffer zum 2:0 gelingt, sei ein schönes Happy-End. «Am Schluss war ich auf dem Platz und habe sie gemacht.» Jetzt wolle man den Pokal nach Basel holen.