Zweites Spiel, zweite Niederlage. Nach der 1:6-Klatsche in Basel steht Sion-Trainer Marco Walker schon mit dem Rücken zur Wand. Steht sogar schon die Entlassung kurz bevor?
Das Spiel ist in Basel schon nach 45 Minuten entschieden. Mit einem 0:5-Rückstand gehen die Walliser in die Pause – zu viel für Präsident Christian Constantin, der das Stadion frühzeitig verlässt. Dass Constantin lieber zu früh als zu spät den Trainer austauscht, ist wahrlich kein Geheimnis. So scheint nicht ausgeschlossen, dass es in Sion schon vor dem dritten Spieltag einen Trainerwechsel geben wird. Zumal Sion schon das Auftaktspiel zuhause gegen Servette mit 1:2 verlor.
Marco Walker sagt nach der Pleite in Basel im Interview mit «blue Sport», dass er von seiner Mannschaft und auch von sich selbst enttäuscht sei. «Wir müssen das jetzt anschauen und analysieren», sagt er. Doch kriegt er überhaupt noch die Chance, den verpatzten Saisonstart zu korrigieren?
«Im Fussball weiss man nie. Ich habe mich gegen Basel gerettet (in der letzten Saison, d. Red.), jetzt kann es sein, dass es gegen Basel mein letztes Spiel war. Das ist nicht meine Entscheidung», so Walker. «Ich habe im Kopf, dass ich mit der Mannschaft jetzt die Analyse mache und in die nächste Woche gehe, alles andere habe ich nicht in den eigenen Händen.»
Der Coach kann auch Constantins frühen Abschied aus dem Stadion verstehen. «Das ist sein gutes Recht, denn die erste Halbzeit war eine komplette Katastrophe», sagt Walker. Schliesslich würde der Präsident die Spieler und Trainer bezahlen. «Wir haben nichts geleistet, für keinen Franken, den uns Constantin jeden Monat gibt.»
Ausserdem sei auch «die Sache mit Kevin Bua eine absolute Frechheit» gewesen, poltert Walker. Was der Coach meint: Der Ex-Basler sollte für die Walliser sein Debüt geben, musste kurz vor dem Spiel aber wegen eines «administrativen Fehlers» aus der Startelf genommen werden. Offensichtlich wurde Bua gar nicht gemeldet und war somit nicht spielberechtigt. Das Debakel hatte sich für Sion also irgendwie schon vor dem Spiel angekündigt.