Super League China-Geld für den FC Thun – «ohne die Seele zu verkaufen»

pat

26.11.2019

Der FC Thun verkündet im Rahmen einer Pressekonferenz die frohe Botschaft, dass ein neuer Geldgeber drei Millionen Franken in den Verein investiert.

Die Berner Oberländer tun sich in dieser Saison schwer, sind nach 15 Runden – mit mickrigen neun Punkten auf dem Konto – im letzten Rang klassiert. Als der FC Thun nach der Pleite gegen den FC Lugano am vergangenen Wochende anfangs Woche eine Einladung zu einem Medientermin verschickte, hätten viele damit gerechnet, dass die Thuner die Entlassung ihres Trainers Marc Schneider verkünden würden. Dem ist nicht so.

Drei Millionen für den FC Thun

Präsident Markus Lüthi, Vizepräsident Markus Peter und Sportchef Andres Gerber hatten in der Stockhorn Arena ganz anderes zu erzählen. Die Thuner, die finanziell stets ums Überleben kämpfen, haben einen neuen Geldgeber an Land gezogen.

Der FC Thun Berner Oberland und die Pacific Media Group (PMG) mit Sitz in China, gehen eine strategische Zusammenarbeit ein, heisst es in der ausgehändigten Medienmitteilung. Kernstücke der Partnerschaft seien der Zugang zu internationalen Spieler-Datenbanken, die touristische Vermarktung des Berner Oberlands und die Kapitalstärkung des FC Thun. «Die Eigenständigkeit des Fussballklubs bleibt bestehen», heisst es weiter.

Die PMG investiert insgesamt drei Millionen Franken – aber nicht alles auf einen Schlag. Präsident Lüthi spricht von einer «idealen Grössenordnung», betont aber auch: «Trotz dieses Investments bleiben dem FC Thun Berner Oberland das Kostenbewusstsein und die Bodenhaftung bestehen.» Man sei auch künftig auf jeden Franken aus der Region angewiesen. «Es war stets unser erklärtes Ziel, den FC Thun finanziell zu stärken, ohne dabei unsere Seele zu verkaufen», so Lüthi weiter.

PMG hat Erfolge vorzuweisen

Die PMG übernahm 2017 mit einem Konsortium die Aktienmehrheit des englischen Zweitligisten Barnsley F.C. und war bis vor kurzem auch Mitbesitzerin des französischen Erstligisten OGC Nizza. Unter der Leitung von PMG schaffte es Nizza bis in die Champions League Playoffs . Auch ein Ausbildungs- und Trainingscenter sei errichtet worden. Und Barnsley? Der Verein stieg im ersten Jahr nach der Übernahme durch PMG in die English Championship (2. Liga) auf.

Diese Erfolgsgeschichten dürften auch die Thuner träumen lassen – zumindest vom Ligaerhalt.

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