In den ersten zehn Runden der Schweizer Meisterschaft verliert der FC Zürich viermal 0:4. 0:16 Tore also in nur vier Partien. Dennoch muss man bei diesen Kanterniederlagen differenzieren.
Beim jüngsten 0:4 im Letzigrund gegen die Young Boys – auch im Stade de Suisse hatten die Zürcher 0:4 verloren – hielt Trainer Ludovic Magnin ab und zu die Hände vors Gesicht. Und nach dem Schlusspfiff schüttelte der Romand den Kopf. Er tat beides aber nicht aus Enttäuschung, sondern aus Unglaube und Verwunderung.
Magnin hatte mit ansehen müssen, wie seine Spieler gegen den ersatzgeschwächten, aber immer noch wettkampftauglichen Meister aus Bern besonders in der ersten Halbzeit trotz vieler sehr guten Chancen kein Tor zustande brachten. Allein in der 8. Minute wären zwei Zürcher Tore möglich gewesen. Aber Marco Schönbächler schlenzte den Ball über den machtlosen Goalie David von Ballmoos hinweg an die Latte. Bei der zweiten Möglichkeit parierte der Torhüter vom Emmental glänzend, genau wie verschiedene Male später im Spiel. Also scheiterten die Zürcher Offensivspieler nicht nur an ihrer Unzulänglichkeit im Abschluss, sondern auch am Schlussmann des Gegners.
Die Bilanz könnte schlechter sein
So resümierte Ludovic Magnin denn, dass er von der Leistung seiner Spieler keineswegs enttäuscht gewesen sei. Es war ein sonderbares 0:4, wie es auch der Gegner schon erlebt hatte. Im August 2017 waren die Young Boys dem FC Thun im Stade de Suisse keineswegs unterlegen gewesen. Aber in der Halbzeit stand es 0:3, zuletzt 0:4. Trainer Adi Hütter sagte damals, dass es derartige eigentümlichen Spiele ab und zu gebe. Das Tor der Gegners ist zugenagelt, und der Gegner selbst benötigt nicht viele Chancen für einen Kantersieg.
Aus der Sicht der Zürcher war dieses 0:4 jedenfalls ein ganz anderes als jenes, das sie in der Wochentagsrunde am 25. September in Basel eingefangen hatte. Damals kamen sie mit dem Ergebnis gut davon. Klammert man diese schwache Leistung aus, sind die Auftritte des FCZ der jüngsten Zeit gut: Siege gegen St. Gallen und Thun sowie in Genf gegen Servette – und jetzt dieses atypische 0:4.