Tabuthema eigener Tod Oft fehlt Willensbekundung für oder gegen eine Organspende

Teleclub

18.10.2018

Die Schweizer Profi-Klubs sowie die Ligasponsoren unterstützen die Lancierung des digitalen Nationalen Organspenderegisters von Swisstransplant. Das Thema geht alle etwas an.

Die Botschaft ist klar: Jeder sollte sich mit dem Thema Organ- und Gewebespende auseinandersetzen und dann seine Zustimmung oder Ablehnung im Register festhalten. PD Dr. med. Franz F. Immer, CEO von Swisstransplant erklärt, warum das wichtig ist: «Der eigene Tod ist in der Schweiz immer noch ein Tabuthema. Dies hat zur Folge, dass Angehörige, die stellvertretend im Sinne des Verstorbenen über eine Organ- und Gewebespende entscheiden müssen, oft in eine äusserst belastende Situation geraten.»

Bei nur gerade rund 5 Prozent der verstorbenen Spender findet sich mit dem Spenderausweis eine schriftliche Willensäusserung. Dies hat zur Folge, dass in den meisten Fällen nicht klar ist, ob ein Spendewille nach dem Tod vorhanden ist oder nicht. Die Spendefrage kommt oft unverhofft. Steht bei einem Todesfall auf einer Intensivstation die Frage nach einer Organspende im Raum, kennen mehr als die Hälfte der Angehörigen den Wunsch des Verstorbenen nicht und müssen stellvertretend im Sinne des Verstorbenen entscheiden, was für viele Familien sehr belastend ist.

Damit künftig in dieser wichtigen Frage Gewissheit herrscht, hat Swisstransplant das Nationale Organspenderegister lanciert. Ab sofort sind alle Personen ab 16 Jahren aus der Schweiz und aus dem Fürstentum Liechtenstein (sowie Grenzgängerinnen und Grenzgänger) aufgerufen, ihren Entscheid für oder gegen eine Organ- und Gewebespende festzuhalten. Dieser Entscheid schafft Sicherheit und Klarheit für alle Beteiligten.

Joël Perrin, Poetry-Slam-Schweizermeister 2016 bei den unter 20-Jährigen, unterstützt die SFL-Themenwoche und nimmt das Thema Organ- und Gewebespende aus seiner Sicht in einem eigens erstellten Slam auf. Dabei stellt er einen Bezug zu Entscheidungen auf dem Fussballplatz her.

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