Szene in St. Gallen SFL gesteht Fehler ein: «Der VAR hätte nicht eingreifen dürfen»

pat

23.7.2019

Die Verantwortlichen sind zufrieden mit der VAR-Premiere in der Schweiz, wie die Swiss Football League (SFL) berichtet. Nur bei einer Szene in St. Gallen hätte der VAR nicht eingreifen sollen (Video oben).

Die erste Runde der Raiffeisen Super League ist bereits Geschichte. Im Vergleich zu den Testrunden hätten überdurchschnittlich viele Szenen vom VAR in Volketswil beurteilt werden müssen. Technisch habe alles einwandfrei funktioniert, schreibt die Swiss Football League auf ihrer Webseite: «Dies nicht zuletzt dank den intensiven Vorbereitungsarbeiten und Tests seit dem Oktober 2018.»

Analyse der VAR-Interventionen

Die schwierigste Szene des 1. Spieltags habe sich in St. Gallen beim Spiel gegen Luzern ereignet: Lazar Cirkovic lässt das Bein stehen, Axel Bakayoko geht zu Boden, Schiedsrichter Lionel Tschudi entscheidet auf Penalty. Der VAR empfiehlt Tschudi, sich die Szene noch einmal anzuschauen. Doch anhand der Fernsehbilder könne man nicht völlig ausschliessen, dass Bakayoko von seinem Gegenspieler getroffen wurde. «Es handelt sich daher nicht um einen klaren und spielentscheidenden Fehler. Die Intervention des VAR hätte unterbleiben müssen», schreibt die SFL dazu.

Die zweite VAR-Intervention in diesem Spiel sei «völlig zurecht» erfolgt. «Der St. Galler Torwart begeht ein klares Foul. Er kommt Sekundenbruchteile zu spät, und während der Stürmer eher mit dem Kopf am Ball ist, trifft der Torwart mit beiden Fäusten statt des Balles unzweifelhaft, ausschliesslich und heftig den Kopf des Angreifers (Video unten). Der ausbleibende Pfiff des Schiedsrichters ist ein klarer und offensichtlicher Fehler, der unerlaubte Einsatz des Torhüters muss mit einem Penalty und einer Verwarnung geahndet werden.»

Fussball-Interessierte werden auch künftig informiert

Die Verantwortlichen des Projekts VAR würden auch die nächsten Runden intensiv analysieren. «Intensiv und kontrovers diskutierte Szenen werden wir gegenüber allen Fussball-Interessierten danach wiederum gern auflösen», verspricht Dani Wermelinger, der Chef der Schweizer Spitzenschiedsrichter.

Insgesamt sei er sehr zufrieden mit dem Premieren-Wochenende: «Sehr vieles klappte bereits in der ersten Runde sehr gut. Das ist umso erfreulicher, als dass es gerade bei den Spielen am Freitag (erster VAR-Einsatz in der Schweiz überhaupt) und Samstag zahlreiche knifflige Entscheidungen für die Schiedsrichterteams in den Stadien und im technischen Zentrum zu treffen gab.»

Dass die Technik einwandfrei funktionierte, wird ebenfalls positiv hervorgehoben. Dennoch werde es in den nächsten Wochen und Monaten darum gehen, weitere Erfahrungen zu sammeln und die verschiedenen Abläufe zu optimieren.


VAR-Debatte: Hat der Videoassistent zu viel Macht?

Mit der Einführung des Videoassistenten hat man sich erhofft, dass Fehlentscheide minimiert werden. Doch schon am ersten Spieltag der neuen Super-League-Saison sorgt ein umstrittener Schiedsrichter-Entscheid für Diskussionen. Auch im Teleclub Fussball-Talk Heimspiel.

Heimspiel – Der Fussball-Talk in voller Länge

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport