Schweizer Trainer sind gefragt «Weil wir eine eigene Identität haben»

pat

19.2.2018

In der Super League sind zurzeit 9 von 10 Trainern Schweizer. Reiner Zufall? Wohl kaum! Aber woran liegt es?

Im Fussball-Talk Heimspiel gehen Johann Vogel, Blick-Sportchef Felix Bingesser, Laurent Prince und Rolf Fringer der Frage nach, warum so viele Schweizer Trainer den Sprung in die höchste Schweizer Liga schaffen. Im Video oben, sehen Sie die ganze Diskussion.

Vor wenigen Jahren zeichnete sich noch ein anderes Bild. Da wurden nämlich die Mehrheit der Super-League-Teams von ausländischen Trainern gecoacht. Aktuell steht in der Super League mit YB-Coach Adi Hütter nur noch ein Ausländer an der Seitenlinie. Ein Schelm, wer denkt, dass es die Schweizer eben doch nicht wirklich drauf haben, denn das ist sicherlich nicht der Fall.

Die Zahl der Schweizer Trainer in der Super League ist in den letzten Jahren explodiert.
Die Zahl der Schweizer Trainer in der Super League ist in den letzten Jahren explodiert.
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Blick-Sportchef Felix Bingesser ist überzeugt, dass in der Schweiz tolle Arbeit geleistet wird in der Trainer-Ausbildung. Allerdings sei das schon immer so gewesen: «Man hat schon vor 20 Jahren neidisch in die Schweiz geschaut, weil die Schweiz schon damals eine Top-Trainer-Ausbildung hatte. Da waren wir immer führend und mussten uns nie verstecken.» Er denkt dabei beispielsweise auch an Ottmar Hitzfeld, der sich in der Schweiz ausbilden liess und später den Deutschen Fussball «revolutioniert» habe. 

Johann Vogel, der selbst auf dem Weg ist, ein Profi-Trainer zu werden, sagt, dass es «überhaupt kein Zufall» sei, dass so viele Spieler seiner Generation den Sprung in die Super League geschafft hätten. Er lobt die Ausbildung: «Was ich toll finde beim Schweizer Fussballverband, ist, dass sie eine eigene Identität haben.» Natürlich schaue man auch über die Landesgrenzen hinweg und beobachte die neusten Trends. «Aber am Schluss versucht man nicht etwas zu kopieren.» Denn das wäre seiner Meinung nach auch zum Scheitern verurteilt.

Die Ausbildung alleine sei aber noch keine Garantie für Spitzentrainer, weiss Rolf Fringer. Denn alles könne man nicht lernen, vieles müsse man auch einfach schon mitbringen. Deshalb seien gerade ehemalige zentrale Mittelfeldspieler und Innenverteidiger für den Trainerjob prädestiniert. Die Erklärung dazu, gibt es im Video am Anfang des Artikels.

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