Super League St. Gallen je jünger, desto stärker: Auch gegen den FC Basel?

SDA

6.10.2019 - 04:05

Thun ist momentan nicht der stärkste Gegner. Aber was die St. Galler, jünger als jung, beim 4:0-Sieg vorführten, ist mehr als bemerkenswert. Am Sonntag soll auch der FC Basel ihre Begeisterung spüren.

Der St. Galler Jungbrunnen sucht seinesgleichen. Die Youngsters zeigten im Match gegen die armen Berner Oberländer einen erfrischenden Fussball, wie sie ihn in der Ostschweiz nicht immer sehen und wie man ihn dem Resultat allein nicht ablesen konnte.

Die zehn Feldspieler in der Startformation waren durchschnittlich 21,8 Jahre alt. Jordi Quintilla, Lukas Görtler und Victor Ruiz waren mit jeweils 25 Jahren die Doyens. Aber immerhin sind die Spanier Quintilla und Ruiz derzeit wohl auch die Schlüsselspieler. Die Innenverteidiger Yannis Letard und Leonidas Stergiou bringen es zusammen auf 38 Jahre. Der für die letzte Viertelstunde eingewechselte Alain Wiss ist noch keine 30, aber der mit Abstand älteste eingesetzte Spieler.



Es ist erst drei Wochen her, dass die St. Galler nach einer enttäuschenden Leistung auswärts gegen Winterthur aus dem Cup ausschieden. Aber gerade dieser Match markierte den Wendepunkt. Später gewannen die St. Galler alle Spiele der englischen Woche: 3:1 gegen Servette, 2:1 in Sitten und eben 4:0 gegen Thun. Die Mannschaft war erfolgreicher, je jünger sie war. Trainer Peter Zeidler unternahm nach dem Match in Winterthur noch mehr. Er löste sich von seinem Credo, dem 4-1-2-3, das ihm in weniger erfolgreichen Zeiten auch den Ruf des Sturen und Unflexiblen eingetragen hatte. Jedenfalls brachte Zeidlers Umstellung auf eine Raute nur Volltreffer. Besonders beeindruckend war, dass die junge Band den Sittenern über 90 Minuten keine Handvoll gefährliche Angriffe ermöglichte.



Wird auch Leader Basel die Youngsters nicht bremsen können? Seit September 2017 gewann St. Gallen gegen den FCB in der Meisterschaft viermal – so oft wie keine andere Mannschaft in dieser Zeit. Aber drei dieser vier Spiele fanden im St.-Jakob-Park statt. In St. Gallen gewann Basel zuletzt dreimal nacheinander. Und es ist auch noch nicht sehr lang her, dass die Basler die (damals noch nicht so junge) St. Galler Mannschaft in der St. Galler Arena mit 7:0 deklassiert haben. Dies war im April 2016, als sich die Basler auf dem Weg zu ihrem bislang vorletzten Meistertitel von niemandem aufhalten liessen.

Die Super-League-Spiele vom Sonntag im Überblick:

Sion – Lugano (1:0). – Sonntag, 16.00 Uhr. – SR Schnyder. – Absenzen: Itaitinga, Raphael, Luan und Fayulu (alle verletzt); Covilo, Sulmoni, Macek (alle verletzt). – Fraglich: Kouassi; – . – Statistik: In ihrer schweren Zeit – kein Sieg und nur drei Punkte in den letzten acht Meisterschaftsspielen – müssen sich die Tessiner und ihr Trainer Fabio Celestini an jeden Strohhalm klammern. Das 0:0 gegen Dynamo Kiew in der Europa League war ein solcher. Sion, ab sofort definitiv ohne Valon Behrami spielend, liess der Serie von fünf Siegen in der Super League zwei Niederlagen (gegen St. Gallen und in Bern) folgen. Drei der letzten vier Duelle zwischen Sion und Lugano in der Meisterschaft gingen unentschieden aus.

St. Gallen – Basel (2:1). – Sonntag, 16.00 Uhr. – SR Klossner. – Absenzen: Nuhu, Lüchinger, Bakayoko (alle verletzt); Van Wolfswinkel, Kuzmanovic, Zhegrova (alle verletzt). – Fraglich: Fazliji; – . – Statistik: St. Gallen ist die einzige Mannschaft, die den FC Basel im ersten Meisterschaftsviertel schlagen konnte. Der Sieg zählt, auch wenn Basels Trainer Marcel Koller in jenem Match Ende Juli etliche Titulare für die Champions-League-Qualifikation schonte. Die Begeisterung in der Ostschweiz ist derzeit gross. Die Mannschaft von Trainer Peter Zeidler hat zuletzt in der Meisterschaft drei Siege aneinandergereiht. Die ganze letzte Saison gewann der FCSG nie mehr als zweimal in Folge.

Zürich – Young Boys (0:4). – Sonntag, 16.00 Uhr. – SR Diamantopoulos (GRE). – Absenzen: Charabadse, Winter und Hekuran Kryeziu (alle verletzt); Sulejmani, Spielmann, Martins, Sierro, Lauper und Camara (alle verletzt). – Fraglich: Kololli; Hoarau. – Statistik: Der FCZ holte aus den letzten vier Spielen neun Punkte – drei Punkte mehr als YB, das dreimal remisierte. Dennoch werden die Berner in diesem Match nicht die Aussenseiter sein, erst recht nicht nach dem Moral bringenden späten Sieg gegen die Glasgow Rangers. Von den letzten 16 Super-League-Spielen gegen die Young Boys gewannen die Zürcher kein einziges. Es resultierten vier Unentschieden und zwölf Niederlagen und ein Torverhältnis von 8:31. In den letzten drei Duellen (0:2, 0:1, 0:4) erzielte der FCZ kein Tor.

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