Die Schweiz zögert Leonidas Stergiou: «Ich will in einer Nationalmannschaft spielen»

tbz/bam

30.1.2021

Leonidas Stergiou spielte bisher nur für den Nachwuchs der Schweizer Nationalmannschaft.
Leonidas Stergiou spielte bisher nur für den Nachwuchs der Schweizer Nationalmannschaft.
Bild: Keystone

Noch wartet FCSG-Juwel Leonidas Stergiou auf ein Aufgebot der Schweizer A-Nationalmannschaft. Ein Absprung zu einer anderen Nation erscheint trotz Wurzeln in Serbien und Griechenland eher unwahrscheinlich.

Leonidas Stergiou ist beim FC St. Gallen nicht mehr aus der Innenverteidigung wegzudenken. Gerne vergisst man, dass der frischgebackene Super-League-Nachwuchsspieler des Jahres erst 18 Jahre alt ist. Kein Wunder, werden die Rufe nach einem ersten Einsatz in der Schweizer Nationalmannschaft immer lauter.

Der Toggenburger mit serbischen und griechischen Wurzeln spielte bereits für die U15, U16, U17 und U19 der Schweiz, wartet aber derweilen noch auf ein Aufgebot der A-Nationalmannschaft. Auch für die U21 von Trainer Mauro Lustrinelli absolvierte Stergiou erst 24 Einsatzminuten. Könnte es sein, dass sich das Supertalent doch noch für eine andere Nationalmannschaft entscheidet?

Im Gespräch mit «blue Sport» lässt der St. Galler keine Zweifel an seinem Traum aufkommen. «Natürlich ist es mein Ziel, einmal in einer A-Nationalmannschaft zu spielen», sagt Stergiou. Dass er damit die Schweizer Nati meint, ist anzunehmen, aber eben nicht eindeutig. «Das liegt in der Zukunft. Momentan bin ich überglücklich, so wie es bis jetzt gekommen ist.» Auf die Frage, ob er denn schon etwas von Vladimir Petkovic gehört habe, antwortet er mit: «Nein, noch nicht.» 

Der Schweizerische Fussballverband (SFV) sieht derzeit keinen Grund zur Sorge. Stergiou werde intensiv beobachtet, heisst es auf Anfrage. Nati-Direktor Pierluigi Tami sagt: «Wenn Leonidas weiter solche Fortschritte macht, ist seine Zukunft in der A-Nationalmannschaft wahrscheinlich. Es liegt an ihm.»

Natürlich ist zu bedenken, dass mit Becir Omeragic zeitgleich noch ein zweiter Schweizer Nachwuchs-Innenverteidiger für Furore sorgt. Der gebürtige Genfer ist selbst erst 19 Jahre alt und erhielt bisher drei Aufgebote für die A-Nationalmannschaft. Daneben ist die Schweiz mit Manuel Akanji, Nico Elvedi, Fabian Schär und Eray Cömert auf der zentralen Abwehrposition aktuell sehr gut aufgestellt.

Die nächste Chance, sich bei Petkovic auf den Zettel zu spielen, erhält Stergiou wohl im März an der U21-EM in Slowenien. Zwar ist das Aufgebot noch nicht bekannt, die Gruppenspiele der Schweiz finden aber während der Länderspielpause statt – vom FC St. Gallen dürfte der Innenverteidiger deshalb die Freigabe für eine Teilnahme erhalten.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Stergiou sich für eine andere Nationalmannschaft entscheiden könnte, erscheint von Aussen betrachtet eher klein. Gegenüber «blue Sport» verneint er denn auch, bereits Anfragen von anderen Nationen erhalten zu haben. Die Chancen der Schweiz sind also nach wie vor intakt. Lange warten sollte man bei seinen aktuellen Leistungen aber nicht mehr.

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