Beim kriselnden FC Luzern läuft die Trainersuche nach der Entlassung Fabio Celestinis auf Hochtouren. Was für ein Anforderungsprofil muss der neue Coach erfüllen?
Auch nach der Trennung von Celestini ist beim FC Luzern keine Ruhe eingekehrt. Unter Interimscoach Sandro Chieffo setzte es gegen den FCZ eine 0:4-Klatsche ab, gefolgt von einem 1:3 gegen Basel. Dennoch wird Chieffo in den letzten beiden Spielen der Vorrunde (GC und Servette) weiter an der Seitenlinie stehen, bestätigt FCL-Präsident Stefan Wolf im Fussball-Talk Heimspiel.
Klar ist aber auch, dass in der Rückrunde ein neuer Übungsleiter die Mannschaft coachen wird. Oder wie Wolf sagt: «Wir wollen noch vor Weihnachten einen neuen Trainer präsentieren.» Und was muss der neue Coach mitbringen, wie sieht sein Anforderungsprofil aus?
Heimspiel – Der Fussball-Talk
«Heimspiel» liefert Standpunkte und Argumente und vertieft aus einer schweizerischen Perspektive die wichtigsten Themen des Fussballs: kontrovers, engagiert, humorvoll. Immer donnerstags auf blue Zoom im Free-TV ab 21 Uhr. Oder hier als Podcast.
Journalist Philipp Breit (Sportchef Radio Pilatus/Tele1) sagt: «Ich glaube fast, die Empathie muss grösser sein als der Fussballsachverstand im Moment.» Das klinge komisch, aber die Mannschaft habe ja definitiv Qualität: «Im Moment hakt es in den Köpfen. Sie haben saisonübergreifend fast 20 Spiele nicht mehr gewonnen in der Liga. Was macht das mit einem als Mensch?»
Fredy Bickel sieht das ähnlich und fügt an: «Er muss die Vereine in der Super League kennen. Er muss Freude haben, das auch als Chance zu sehen.» Aus seiner Sicht dürfe der neue Trainer den FCL nicht als Sprungbrett für höhere Aufgaben sehen. «Und für mich ganz wichtig: Er darf nicht systemgebunden sein.» Will heissen, dass er flexibel sein muss und sein System den Qualitäten der Spieler anpasst.
«Die beiden Herren haben viele Sachen des Anforderungsprofils drin gehabt. Er muss überzeugt sein, dass wir da hinten rauskommen und den Ligaerhalt schaffen können», so Wolf, der in die Trainersuche involviert ist. Mittelfristig müsse der neue Trainer auch die Fähigkeit haben, die Jungen im Klub weiterzuentwickeln. «Aber die erste Priorität ist, dass wir hinten wegkommen, das ist klar.»
Klar sei aber auch, dass man die Mannschaft in die Pflicht nehme, in diesem Punkt sind sich alle Anwesenden einig. Breit hat diesbezüglich gewisse Bedenken: «Du musst einfach den Schuss gehört haben. Und da bin ich schon nicht so sicher, ob den alle gehört haben. Trainer hin oder her, aber wenn so einfach Fehler wie gegen Zürich passieren, dann kannst du Klopp an der Seitenlinie haben und verlierst das Ding genau gleich.»