Super League In Thun wird's ungemütlich – aber die Ruhe bleibt

SDA

9.11.2019 - 04:04

Es scheint, als könne der FC Thun noch so oft verlieren, ohne dass sich der Klub aus der Ruhe bringen lässt. Trainer Marc Schneider arbeitet mit der Mannschaft mitten in der Niederlagenserie unbeirrt.

Seit ihrem letzten Wiederaufstieg im Frühling 2010 haben die Berner Oberländer die Rolle der Unabsteigbaren inne, die einst der FC Aarau und die Deutschland der VfL Bochum ausgefüllt hatten: der Klub, den man Saison für Saison unter die ersten Abstiegsanwärter reiht und der am Ende doch nicht absteigt.

Die Thuner haben grosse Übung darin, unterschätzt zu werden und sich bisweilen aus ungemütlichen Lagen zu retten. Aber so ungemütlich wie gerade jetzt war es schon lange nicht mehr. Erst sechs Punkte haben sie auf dem Konto. Hätten sie doppelt so vielen, wären sie ex aequo Neuchâtel Xamax, dem Gegner vom Samstag, immer noch Letzte.

Wann greift Hediger ein?

Trainer Marc Schneider kann weiterhin oder zumindest bis auf weiteres in Ruhe arbeiten. Denis Hediger, der sich zu Beginn der Rückrunde der letzten Saison einen Kreuzbandriss zuzog, ist längst wieder im Training und wird ein einem der nächsten Spiele wieder eingreifen. Schneider kann darauf setzten, dass sich mit der Rückkehr der kämpferischen Leaderfigur einiges zum Guten wenden wird. Ein Reisser wie Hediger kann für alle Mannschaftsteile etwas bewirken.

In Neuenburg wird Hediger noch nicht mittun. Aber gerade dieser Match ist aus der Sicht der Thuner, enorm wichtig. Noch vor gut einem Jahr siegten sie auf der Maladière 5:1, von vielen Abwehrfehlern der Xamaxiens profitierend. Schon im Lauf des Frühlings verschoben sich die Kräfteverhältnisse zwischen dem Thuner- und dem Neuenburgersee. Am Samstag wäre ein Unentschieden für Schneiders Mannschaft bereits ein Erfolg.

Die Super-League-Spiele vom Samstag im Überblick

Luzern – Servette (erstes Duell dieser Saison: 0:1). – Samstag, 19.00 Uhr. – SR Bieri. – Absenzen: Schwegler, Schulz, Ndenge, Arnold und Binous (alle verletzt); Schalk (gesperrt), Imeri und Koné (beide verletzt). – Statistik: Bei der 0:1-Niederlage in Genf Anfang August lieferte Luzern seine möglicherweise schwächste Leistung der Saison ab. Und gerade jetzt sind die Luzerner, auf die die Machtkämpfe in der Führungsebene abfärben könnten, neuerdings weit von einer guten Form entfernt. Die jüngsten Niederlagen in Neuenburg und gegen Lugano sind die Symptome. Servette dagegen sich nach sieben Spielen, in denen sich Unentschieden und Niederlagen laufend abwechselten, mit dem beeindruckenden 3:0-Heimsieg gegen YB Luft verschafft.


Neuchâtel Xamax – Thun (2:2). – Samstag, 19.00 Uhr. – SR San. – Absenzen: Walthert und Dugourd (beide verletzt); Rapp, Joss (beide gesperrt), Bigler, Hediger, Ziswiler (alle verletzt) und Righetti (krank). – Statistik: Es wird eines der seltenen Spiele sein, in denen die Xamaxiens die Favoritenrolle innehaben. Sogar die klare Favoritenrolle, denn Thun steckt in einer lang anhaltenden Baisse (ein Remis und acht Niederlagen in den letzten neun Spielen). Xamax seinerseits hat aufgezeigt, dass die Kanterniederlage im Cup in Lausanne eine isolierte schwache Leistung war. Davor stand der 2:0-Erfolg gegen Luzern, und danach folgte das 1:1 in Basel gegen den FCB. Aus den letzten vier direkten Begegnungen haben die Neuenburger acht Punkte geholt.


SDA

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