Seit August 2020 fällt Taulant Xhaka verletzt aus und muss tatenlos zusehen, wie sein FC Basel keinen Weg aus der Krise findet. Mit «blue Sport» spricht der FCB-Terrier über seine Verletzung und versucht zu erklären, warum es seinem Team aktuell nicht läuft.
Es ist der 11. August 2020, Basel spielt im Europa-League-Viertelfinal gegen Schachtjor Donezk. Knapp eine Stunde ist gespielt, dann passiert es: In einem vermeintlich harmlosen Zweikampf verletzt sich Taulant Xhaka. Teilriss im Innenband des rechten Knies, so die Diagnose. Xhaka fällt lange aus. Das Spiel gegen Donezk, das der FCB mit 1:4 verliert, ist bis heute sein letztes.
Xhaka will auf eine Operation verzichten. Doch die Genesung verläuft nicht wunschgemäss, weshalb der 29-Jährige fünf Monate nach dem Donezk-Spiel doch noch unters Messer muss. Seither geht er zweimal täglich in die Therapie, ans Fussballspielen ist noch lange nicht zu denken. Das Ziel: zum Start der nächsten Saison wieder fit zu sein.
Dann wird der Mittelfeldspieler 30 Jahre alt sein und sich in ein junges Team zurück kämpfen müssen. «Man macht sich natürlich Gedanken, aber das Alter spielt für mich keine Rolle», sagt Xhaka im Interview mit «blue Sport». «Ob du 20, 30 oder 32 bist – du brauchst einfach den Willen und den Hunger. Und den habe ich noch immer. Ich will mit Basel noch viel erreichen.»
Xhaka zählt Teamkollegen an
Viel erreichen kann der FCB in dieser Spielzeit nicht mehr. YB ist in der Liga längst davongezogen und nach dem blamablen Cup-out gegen Winterthur haben die Bebbi keine Chance mehr auf einen Titel. Jetzt geht es darum, den Schaden in Grenzen zu halten. Xhaka ist zum Zuschauen verdammt und muss tatenlos mitansehen, wie sich sein FCB zurzeit schwertut. Seit sieben Spielen warten die Bebbi schon auf einen Sieg, kein Super-League-Team hat seit Jahresbeginn weniger Punkte geholt als Basel.
«Mein Herz blutet brutal fest. Ich würde der Mannschaft gerne helfen auf dem Platz. Sie versuchen es ja, sie versuchen, das Maximum herauszuholen, aber irgendwie klappt es nicht», sagt Xhaka. «Aus dieser Negativspirale kommen wir nur heraus, wenn auch das Glück mal auf unserer Seite ist. Und wenn wir mal zwei Spiele hintereinander gewinnen können.»
Was der Aggressivleader von seinen Teamkollegen zu vermissen scheint, ist der unbedingte Siegeswille. «Wir müssen in jedem Spiel wieder diesen Hunger haben, das Spiel zu gewinnen. Man kann mal einen schlechten Match zeigen, aber die Fans und die ganze Region müssen sehen, dass du dich auf dem Platz zerreisst.»
FCB braucht dringend Punkte
Es sind Werte, die der Ur-Basler seit jeher verkörpert. Und deshalb versucht er auch, die Mannschaft so gut es geht zu unterstützen. «Ich spreche viel mit den jungen Spielern, die noch nie eine solche Situation erlebt haben. Ich sage ihnen, dass sie cool bleiben und hart trainieren sollen und dann auf dem Platz zeigen, was sie draufhaben.» Er sei auch bei den Spielen stets dabei und versuche, seine Kollegen zu motivieren. «Ob es dann (auf dem Platz) reicht, ist die andere Frage», so Xhaka.
Der bald 30-Jährige glaubt an die Qualität der Mannschaft und traut seinen Kollegen die Wende jederzeit zu. «Die Mannschaft weiss, um was es geht und sie ist auch gut eingestellt», sagt er. «Die Kollegen wirken im Training auch nicht nervös. Sie müssen jetzt einfach ihren Job auf dem Platz machen, nur das zählt.»
Die nächste Chance auf den ersten Sieg seit dem 4. Februar bietet sich dem FCB am Samstag zu Hause gegen Luzern. Gelingt der Befreiungsschlag nicht, könnten die Bebbi im schlimmsten Fall schon auf Platz 7 abrutschen. «blue Sport» überträgt das Spiel ab 20.15 Uhr live.
Sa 13.03. 20:10 - 00:30 ∙ blue Sport Live ∙ Live Fussball: FC Basel 1893 - FC Luzern
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