Schleudersitz-Job Yakin: «Ich brauche keine langfristige Absicherung»

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18.9.2018

Die Tinte ist trocken: Murat Yakin (Mitte) mit Barthélémy und Christian Constantin (rechts) bei der Vertragsunterzeichnung.
Die Tinte ist trocken: Murat Yakin (Mitte) mit Barthélémy und Christian Constantin (rechts) bei der Vertragsunterzeichnung.
Bild: Facebook / FC Sion

Murat Yakin einigt sich mit dem FC Sion auf einen Vertrag bis Ende Saison. Er brauche keine langfristige Absicherung, «ich hatte einfach Lust, wieder auf dem Platz zu stehen», sagt der Wahl-Zürcher nach seiner Zusage.

Vor dem impulsiven Umfeld fürchtet sich Yakin nicht: «Hier wird der Fussball gelebt, das gefällt mir. Ich habe keine Angst, ich weiss, was ich kann.» Dass die Zusammenarbeit mit Klub-Boss Christian Constantin nicht einfach wird, dürfte kein Geheimnis sein: Nirgends ist der Trainerverschleiss grösser als im Wallis. Yakin ist bereits der vierte Taktgeber in Sitten innerhalb von elf Monaten.

Wie immer, wenn ein neuer Übungsleiter das Sion-Zepter übernimmt, sind die Vorschusslorbeeren gross. Constantin sagt: «Ich warte schon einige Jahre darauf, um mit Murat zusammenarbeiten zu können. Leider hat sich die Gelegenheit bisher nicht ergeben. Bis heute. Das Problem war, dass Murat noch vertraglich an GC gebunden war, das hat sich nun aber schnell geklärt. Was mich bei Murat überzeugt, ist sein taktisches Verständnis und die Art und Weise, wie er coacht.»

«Wir sind hier nicht im Ballett»

Das Timing sei gut, wieder ins Business einzusteigen, sagt der 49-fache Internationale. Auf den heissesten Trainerstuhl der Schweiz setzt er sich ohne Bedenken: «Für mich ist der Job eine Herausforderung. Hier weiss man von Anfang an, um was es geht. Es geht in erster Linie darum zu gewinnen.» Man sei nicht im Ballett, fügt Yakin an, Berührungsängste habe er keine, Kontakt mit der Familie Constantin habe er zudem schon lange.

Ob sich die beiden Charakterköpfe auch langfristig bauchpinseln, bleibt abzuwarten. Es zählen nur Punkte. Die ersten sollen bereits am Samstag auswärts gegen Thun her, auch wenn Yakin dannzumal noch auf der Tribüne wird Platz nehmen müssen. Nach einem Platzverweis im Spiel von GC gegen Lausanne im vergangenen März muss er noch zwei Spielsperren absitzen. «Es bleibt nicht viel Zeit. Wir müssen in der Tabelle einen Sprung nach oben machen. Das ist wichtig für den Klub und die Region», sagt Yakin.

Duell mit Krisen-Hoppers im Oktober

Zuletzt war der ehemalige Innenverteidiger, der 49 Länderspiele für die Schweiz absolviert hatte, Mitte April bei GC nach nur achtmonatigem Engagement entlassen worden. Am 11. Spieltag kommt es im Oktober im Tourbillon zu einem zeitnahen Wiedersehen mit den weiterhin kriselnden Hoppers.

Seine grössten Erfolge als Trainer feierte Yakin mit dem FC Basel. 2013 und 2014 wurde er Schweizer Meister, 2013 erreichte er auch die Halbfinals der Europa League. Ins Trainermetier eingestiegen war er bei Concordia Basel, weitere Stationen waren neben GC Thun, Luzern, Spartak Moskau und Schaffhausen. 

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