Die Existenz der Grasshoppers ist zumindest mittelfristig nicht gefährdet. Dies geht aus den Worten hervor, die Präsident Stephan Anliker an einer Medienkonferenz in Zürich äussert.
Nachdem der Rückzug des langjährigen Aktionärs und Geldgebers Heinz Spross bekannt geworden war, kamen in den letzten Tagen Befürchtungen auf, dass das Weiterbestehen des Rekordmeisters GC in Frage stehen könnte.
Vor den Medien konnte Präsident Anliker alles anders, weit positiver, darstellen. An der gegenwärtigen und künftigen Finanzierung werde sich nichts ändern, sagte der Langenthaler Geschäftsmann. Der Unterschied sei einzig, dass das Aktionariat nach Spross' Ausstieg nur noch von zwei Personen – Stephan Anliker selbst und Peter Stüber – getragen werde.
Anliker machte kein Hehl daraus, dass mit dem Ausscheiden des Sohnes von GC-Patron Werner H. Spross wieder Einigkeit in der wirtschaftlichen Führung herrschen werde. Heinz Spross war ein enger Vertrauter der grauen Eminenz Erich Vogel. Vogel wiederum inszenierte sich fortwährend als Gegner und unverhohlener Kritiker Anlikers, als Gegner und Kritiker auch des aktuellen operativen Führungduos (Sportchef Mathias Walther, CEO Manuel Huber). Im Winter 2017/18 erlebte der Verein eine Zerreissprobe rund um den damaligen Trainer Murat Yakin, einen Protégé Vogels. Jetzt setzt Anliker darauf, dass Vogel kaum noch Möglichkeiten haben wird, sich einzumischen.
Anliker, Spross und Stüber sprachen mit ihrem Aktienbindungsvertrag neun Millionen Franken, die den Betrieb für drei Jahre, bis zum Ende der Saison 2019/20, hätten sichern sollen. Dass der Betrag nur auf zwei Jahre, also bis zum Ende der laufenden Saison, verteilt werden konnte, zeichnete sich laut Anliker schon vor einem Jahr ab. So hätten es die drei Aktionäre auch bereits damals beschlossen.
An der nächsten GV wird gemäss Anliker eine Aktienkapitalerhöhung beschlossen.