Nur noch vier Tage bis zum Start der Europameisterschaft. Doch in Spanien brennt der Baum, nachdem Sergio Busquets am Sonntag positiv aufs Coronavirus getestet wurde. Müssen auch die Portugiesen in Quarantäne?
Am späten Sonntagabend lässt Spaniens Fussballverband die Bombe platzen: Sergio Busquets wurde positiv aufs Coronavirus getestet. Seine engen Kontakte seien isoliert worden, heisst es. Ob diese Massnahme auch weitere Spieler betrifft, ist noch unklar. Jedenfalls hat Busquets, der nach Sergio Ramos' Nichtnomination die Captainbinde bei den Spaniern übernahm, das Trainingscamp in Las Rozas bereits verlassen.
Alle anderen Tests fielen negativ aus. Die Spieler sollen nun aber bis auf Weiteres personalisiert fit gehalten werden. Bei der für Dienstag geplanten EM-Generalprobe gegen Litauen wird die U21-Nationalmannschaft antreten. Damit bleibt das 0:0 gegen Portugal am Freitag der letzte EM-Test für die Spanier.
Doch nicht nur die «Furia Roja» steht offenbar vor grossen Problemen, sondern eben auch Portugal. Busquets spielte am Freitag beim Testkick während 62 Minuten – nicht auszuschliessen, dass der Barça-Profi dabei auch Gegenspieler angesteckt hat. Zudem umarmte er Portugal-Captain Cristiano Ronaldo und stellte sich mit den Mit- und Gegenspielern vor dem Match für ein gemeinsames Foto auf.
Ronaldo und Co. kehren «nach freiem Tag» zurück
Gemäss der spanischen Zeitung «AS» muss sich auch die portugiesische Auswahl vorerst in Quarantäne begeben. Die Dauer soll bis zu zwölf Tage betragen. Eine offizielle Bestätigung vonseiten des portugiesischen Fussballverbandes oder der UEFA gab es dafür aber nicht. Im Gegenteil: Am Montag haben die Portugiesen gegenüber der «Deutschen Presse-Agentur» darauf verwiesen, dass die Spieler nach einem freien Tag wieder zurückkehren werden. Jegliche Informationen bezüglich medizinischer Fragen würden über die offiziellen Kanäle erfolgen.
Bei der EM steht für die Portugiesen die erste Partie am Dienstag kommender Woche an – also schon in acht Tagen. Gegner wird in Budapest Ungarn sein. Die Sorgen beim Titelverteidiger, ob man dann aufgrund einer möglichen Quarantäne überhaupt in Bestbesetzung antreten kann, halten sich nach den neuesten Entwicklungen wohl in Grenzen.
Spanien ist sogar schon heute in einer Woche (gegen Schweden) an der Reihe. Und Trainer Luis Enrique wird sich jetzt schon grün und blau ärgern, dass er nur 24 statt wie alle anderen Teams 26 Spieler aufgeboten hat. Die Begründung dafür: Er wolle keinen Spieler aufbieten, um ihn dann auf die Tribüne zu setzen. Ob ihm die UEFA erlauben wird, im Nachhinein doch noch vollständig aufzurüsten, ist noch nicht klar. Immerhin könnte Enrique aber für Busquets, der in den ersten beiden Gruppenspielen kaum zum Einsatz kommen dürfte, einen Spieler nachnominieren.
dpa