Halbes Team ist angeschlagen Die Serben schlagen vor dem «Endspiel» gegen die Schweiz Alarm

Jan Arnet

30.11.2022

Treffsicher, aber noch nicht bei 100 Prozent: Aleksandar Mitrovic.
Treffsicher, aber noch nicht bei 100 Prozent: Aleksandar Mitrovic.
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Serbien braucht am Freitag gegen die Schweiz zwingend einen Sieg, um die Achtelfinals noch erreichen zu können. Die grossen Verletzungssorgen beim Nati-Gegner machen diese Aufgabe noch schwieriger.

Jan Arnet

Während die Schweiz gegen Serbien wahrscheinlich wieder auf die zuletzt verletzten Xherdan Shaqiri und Noah Okafor zurückgreifen kann, sind die Sorgenfalten bei den Serben vor dem entscheidenden letzten Gruppenspiel grösser. Mehrere Stammspieler sind angeschlagen oder kamen mit einer Verletzung an die WM und scheinen noch nicht komplett fit zu sein.

Schafft nach Brasilien auch die Schweiz den Sprung ins Achtelfinale?

Gegen Kamerun verletzte sich auch noch der aufstrebende junge Abwehrboss Strahinja Pavlovic und musste sich auswechseln lassen. In den Zeitungen schlagen die Serben schon Alarm. «Als ob jemand die Nationalmannschaft verflucht hätte», schreibt etwa «Kurir».

Besonders die Situation im Sturm scheint den Nati-Gegner zu beunruhigen. Obwohl Serbien mit Aleksandar Mitrovic und Dusan Vlahovic zwei absolute Top-Torjäger in den Reihen hat. Fulham-Angreifer Mitrovic war kurz vor der WM aber verletzt. Er spielte gegen Brasilien und Kamerun zwar 83 und 90 Minuten, bei vollen Kräften schien der 28-Jährige dabei aber nicht zu sein.

Aleksandar Mitrovic musste sich im Kamerun-Spiel behandeln lassen.
Aleksandar Mitrovic musste sich im Kamerun-Spiel behandeln lassen.
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Auch Juve-Stürmer Vlahovic reiste wegen Adduktorenbeschwerden quasi unvorbereitet nach Katar und kam nur gegen Brasilien zu einem Teileinsatz. Nun soll er aber im Training wieder Vollgas geben können, trotzdem dürfte Mitrovic gegen die Schweiz erneut in der Startelf stehen. Wie lange die Kraft reicht, wird sich zeigen.

Angeschlagen war kürzlich auch Filip Kostic, der zweite Juve-Mann im Team von Dragan Stojkovic. Gegen Brasilien konnte Kostic noch nicht mittun, beim 3:3 gegen Kamerun spielte er dann 90 Minuten und machte gehörig Dampf über seine linke Seite. Spielt ihm der Oberschenkel nicht wieder einen Streich, dürfte er auch gegen die Schweiz durchspielen.

Milinkovic-Savic und Pavlovic als grosse Fragezeichen

Während der defensive Mittelfeldspieler Sasa Lukic seine Wadenprobleme überwunden zu haben scheint, sorgen sich die Serben in der Schaltzentrale mehr um Sergej Milinkovic-Savic. Der Lazio-Star verletzte sich im Spiel gegen Brasilien am Knöchel. Zwar stand er gegen Kamerun wieder auf dem Platz, musste nach 78 Minuten aber ausgewechselt werden. Ein Indiz dafür, dass mit dem Knöchel doch noch nicht alles wieder gut ist, wie Milinkovic-Savic selbst behauptet. Er konnte zuletzt auch nicht voll mittrainieren.

Auch in der Abwehr könnte Stojkovic zu Umstellungen gezwungen werden. Ex-FCB-Verteidiger Strahinja Pavlovic, der schon gegen Brasilien glänzte, musste sich gegen Kamerun nach 55 Minuten beim Stand von 3:1 auswechseln lassen. Davor hatte er den 1:1-Ausgleich erzielt und sorgte hinten für Ordnung. Diese ging mit der Auswechslung des 21-Jährigen verloren und Kamerun machte noch zwei Tore. Nach dem Spiel sagte Pavlovic lediglich, dass er hoffe, fürs Spiel gegen die Schweiz wieder fit zu sein.

Auch der in der Schweiz geborene und aufgewachsene Verteidiger Milos Veljkovic musste gegen Kamerun das Spielfeld verletzungsbedingt vorzeitig verlassen. Möglicherweise war das aber auch nur eine Vorsichtsmassnahme, da Veljkovic vor einigen Wochen schon am Oberschenkel verletzt war und in der Abwehr bereits der Ausfall von Pavlovic droht.

Um noch eine Chance auf die Achtelfinals zu haben, müssen die Serben gegen die Schweiz am Freitagabend (20 Uhr) unbedingt gewinnen. Der Nati könnte ein Remis reichen, sofern Kamerun Brasilien nicht schlägt. Bei einem Sieg ist die Schweiz fix weiter, bei einer Niederlage sicher ausgeschieden.