Streller analysiert Brasilien «Diese Erkenntnis wird Muri auch haben»

Von Ronja Zeller und Luca Betschart

25.11.2022

Streller: «Wenn man sieht, wer Brasilien einwechseln kann, wird mir Angst und Bange»

Streller: «Wenn man sieht, wer Brasilien einwechseln kann, wird mir Angst und Bange»

Marco Streller spricht über den ersten Spieltag in der Schweizer WM-Gruppe und verrät, welche Erkentnisse er gewonnen hat.

25.11.2022

Der erste Spieltag in der Schweizer WM-Gruppe G ist absolviert. Marco Streller verrät im Interview mit blue Sport, welche Erkenntnisse er aus dem Direktduell der verbleibenden Nati-Gegner Brasilien und Serbien zieht.

Von Ronja Zeller und Luca Betschart

25.11.2022

Der Kampf um die WM-Achtelfinals in der Gruppe G ist lanciert. Die Schweiz startet mit einem knappen 1:0-Sieg über Kamerun ins Turnier und legt so den Grundstein, um in die K.o.-Phase vorzustossen. «Für die Schweiz war der Startsieg wichtig. Das gibt Selbstvertrauen», glaubt Marco Streller und sagt mit Blick auf das zweite Gruppenspiel gegen Brasilien am Montag: «Man weiss, es ist kein Alles-oder-Nichts-Spiel. Auch wenn man gegen Brasilien verlieren würde, hätte man trotzdem den Final – wahrscheinlich gegen die Serben. Das gibt Ruhe und das ist wichtig.»

Einfacher werden die kommenden Aufgaben nicht. Insbesondere die Südamerikaner beweisen ihre Klasse in ihrem Startspiel gegen Serbien – trotz leichter Anlaufschwierigkeiten. «Man muss die beiden Halbzeiten unterschiedlich betrachten», sagt Streller zum ersten Auftritt der Seleção.

«In der ersten Halbzeit standen die Serben sehr gut und bauten ihre 5er-Kette auf. Man hat gesehen, dass Brasilien eigentlich keine Lösungen findet. Das ist sicher etwas, diese Erkenntnis wird Muri (Yakin) auch haben», glaubt der 41-Jährige. «Vor allem, weil die Nati prädestiniert ist, um mit einer 3er- respektive einer 5er-Abwehr spielen zu können. Vielleicht wird da eine Anpassung des Systems stattfinden.»

Eine Herkulesaufgabe

Nach dem Seitenwechsel werden die Serben dann aber regelrecht überrannt. «Als Brasilien das erste Tor geschossen hat, kamen sie in einen Spielrausch. Und wenn man sieht, wer Brasilien alles einwechseln kann, dann wird mir schon ein wenig angst und bange, muss ich ehrlich sagen», so der ehemalige, 37-fache Nati-Spieler beeindruckt. «Wenn ich gesehen habe, wie der Ball in der zweiten Halbzeit gelaufen ist und die Serben nur noch hinterhergelaufen sind – also ich muss schon sagen: Es wird natürlich nicht einfach. Wir müssen sehr effizient sein und dürfen hinten keine Fehler machen.» Denn Fehler nützt diese fast schon unheimliche Offensive Brasiliens gnadenlos aus.

Gegen die Serben präsentiert sich insbesondere Doppeltorschütze Richarlison in beneidenswerter Verfassung. «Wie viel er auch marschiert ist, was er für eine Dynamik und Kraft hat – er ist ein sehr, sehr kompletter Stürmer», schwärmt Streller. «Ich glaube, dass der Titel in diesem Jahr über Brasilien gehen wird. Die Nati muss sich vor niemandem verstecken, aber es wird eine Herkulesaufgabe.»