Italiens Nationaltrainer Roberto Mancini spricht von einem «verdienten Sieg» gegen Österreich. Er ist sogar der Meinung, dieser Achtelfinal-Test sei wahrscheinlich härter als das Viertelfinale.
Die Azzurri brauchten eine Verlängerung, um gegen die zähen Österreicher zu gewinnen. Die Verlierer haderten mit dem Ausgang. «Absolut kein verdienter Sieg für Italien. Sie hatten Phasen, in denen sie besser waren. Aber wir waren mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar besser teilweise», ärgerte sich etwa Stürmer Sasa Kalajdzic.
Am Ende machten die eingewechselten Federico Chiesa und Matteo Pessina mit ihren Toren den Unterschied aus. «Die Jungs, die reingekommen sind, waren fantastisch», hielt Roberto Mancini fest. Denn man müsse bereit sein, um das Spiel zu verändern, so der 56-Jährige. Er hielt fest: «Alle Spieler waren gut, denn wir wussten, dass wir kämpfen müssen, um das Spiel zu gewinnen.»
Mancini weiter: «Wir haben es nach Hause gebracht, weil wir es verdient haben, auch wenn wir nach einer Ecke ein Gegentor kassiert haben und früher oder später einen reinlassen mussten», meint Mancini gegenüber «RAI Sport». Durch den Anschlusstreffer von Kalajdzic kassierte seine Mannschaft den ersten Gegentreffer nach 19 Stunden und 28 Minuten – neuer italienischer Rekord.
Nun wartet der Sieger aus Belgien gegen Portugal
«Ehrlich gesagt hätten wir die beiden Tore viel früher schiessen müssen und nicht in die Verlängerung gehen dürfen», konstatiert Mancini. Doch auch er sah sein Team zittern: «Wir wurden mit zunehmender Spieldauer müde – wir mussten leiden». Für ihn war die Ausgangslage trotz der bisherigen starken Leistungen in den Gruppenspielen nicht so eindeutig wie für viele Experten: «Ich wusste, dass es ein hartes Spiel werden würde – wahrscheinlich härter als das Viertelfinale.» Sein Fazit: «Ein solch schwieriger Match kann uns gut tun.»
Die Spieler dürften trotz dem harzigen Sieg gegen Österreich voller Selbstbewusstsein ins nächste Spiel gehen. Schliesslich sind die Azzurri jetzt seit 31 Spielen unbesiegt – auch das ist italienischer Rekord.
Ob er lieber gegen die Belgier mit ihrem Sturmtank Romelu Lukaku oder gegen Portugal und Superstar Cristiano Ronaldo spielen würde, wurde «Mancio» gefragt. Der beliebte Trainer schmunzelte ganz kurz, dann wurde er wieder ernst. «Ich würde am liebsten beide vermeiden wollen», meint er. «Aber das geht leider nicht.» Denn jetzt geht das Turnier für die Italiener erst richtig los.