Ein Spaziergang Ein Spaziergang: So (und nicht anders) wird die Schweiz Weltmeister 😉

Tobias Benz

25.6.2018

Die Schweiz feiert – es ist ein Üben für den Weltmeistertitel.
Die Schweiz feiert – es ist ein Üben für den Weltmeistertitel.
Bild: Getty Images

Serbien ist geschlagen, Deutschland hinkt hinterher – die Zeichen stehen gut für den ersten WM-Titel der Alpennation Schweiz. Hier steht haargenau beschrieben, wie es in den nächsten Wochen dazu kommt.

Schweden schlägt Mexico, Japan besiegt Polen und Schweiz gegen Costa Rica endet mit einem Remis. Was sich gar nicht mal so unwahrscheinlich anhört, könnte für die Schweiz der Türoffner zum grössten Coup der Fussball-Geschichte sein. So einfach! Dann muss nur noch ein Sieg her und Stephan Lichtsteiner kann freudentrunken, pokalschwenkend und «Chum bring en hei» singend durch die Eingangshalle am Zürcher Flughafen getragen werden. Endlich.

Aber schön der Reihe nach. Sollten eben genannte Tipp-Konstellationen tatsächlich eintreffen, hätte dies ein auf spektakuläre Art und Weise unausgeglichenes Knock-Out-Tableau zur Folge. Auf der einen Seite stünden nämlich so ziemlich alle Nationen, die in Russland als Favorit, Anwärter oder immerhin Geheimtipp auf den Titel gehandelt wurden – und auf der anderen Seite, na ja, der Rest halt. Der Rest UND die Schweiz. Für den Sechstplatzierten der Weltrangliste, und insofern eigentlich sowieso schon fast gesetzten Halbfinalisten, ein gefundenes Fressen. Hai-Alarm im Goldfisch-Aquarium sozusagen.

Gehen wir das Ganze doch einmal durch.

Schritt 1

Wenn die Schweiz Gruppenzweiter wird und Schweden mit einem Sieg gegen Mexiko Deutschland überholen kann und Gruppe F toppt, kommt es am 3. Juli in St. Petersburg zum grossen Duell der beiden Nationen, die ausserhalb Europas niemand auseinanderhalten kann. Während sich die internationale Presse bemüht, herauszufinden, ob Xhaka nun schweizerischer, schwedischer oder kosovarischer Staatsbürger ist, spielen die Roten die Gelben auf dem Rasen schwindelig und qualifizieren sich locker fürs Viertelfinale. Prognose 3:1.

Shaqiri trifft zum 2:1 gegen Schweden. Doppelfaust nennt sich dieser Torjubel.
Shaqiri trifft zum 2:1 gegen Schweden. Doppelfaust nennt sich dieser Torjubel.

Schritt 2

Japan, hochmotiviert nach dem glorreichen Sieg über Polen und dem damit einhergehenden Gruppensieg, trifft auf den Zweiten aus Gruppe G, England. Die Briten sind mental stark – stark angeschlagen, denn nach der anfänglichen Euphorie und sechs Punkten aus den ersten zwei Spielen, verlieren sie das letzte Gruppenspiel gegen ein starkes Belgien mit 0:5. Es kommt sogar noch dicker: Verthongen grätscht Kane aus dem Turnier und ohne ihren Startstürmer wirkt der Weltmeister von 1966 gegen Japan stark verunsichert. Daraus resultiert ein unglaublich langweiliges 0:0 und es kommt zum Elfmeterschiessen – sprich England fliegt raus.

Samara, 7. Juli 2018, 16:00 Uhr – Ein hochfavorisiertes Schweizer Ensemble trifft auf ausgelaugte Japaner und macht kurzen Prozess! Embolo ersetzt endlich Seferovic in der Startformation und der junge Basler zerlegt die Asiaten. Prognose 2:0.

Schritt 3

Jetzt wird es kompliziert. Kroatien gewinnt die Gruppe D vor (fügen Sie bitte hier ein, Argentinien/Island/Nigeria) und trifft im Achtelfinale auf Dänemark. Wer dieses Spiel gewinnt, spielt eigentlich keine Rolle, weil der Sieger im Viertelfinale gegen Portugal verliert. Modric schlägt Eriksen trotzdem mit 3:2. Portugal deswegen, weil sie die Gruppe als Zweiter hinter Spanien verlassen und im Achtelfinale die Gastgeber aus Russland ausschalten.

Moskau, 11. Juli 2018, 20:00 Uhr – Beim Torjubeltraining kurz vor dem Spiel verletzt sich Portugals Superstar Cristiano Ronaldo unglücklich am rechten, hinteren Haaransatz und fällt aus. Die Schweiz muss also nur noch vollstrecken und beendet jegliche portugiesischen Hoffnungen mit einem abgeklärten, organisierten Auftritt. Prognose 1:0.

Lichtsteiner zeigt Embolo während dem Spiel gegen Portugal wo das Tor steht.
Lichtsteiner zeigt Embolo während dem Spiel gegen Portugal wo das Tor steht.
Bild: Getty Images

Schritt 4

Das Finale. Einfach. Das muss man halt einfach gewinnen, wenn man Weltmeister werden will. Deshalb kann man sich an dieser Stelle die Mühe sparen einen bestimmten Finalgegner vorherzusagen. Ganz nach dem Motto: «Wer Weltmeister werden will, muss jeden schlagen können». Es ist ja auch nicht wichtig, wen wir am 15. Juli in Moskau schlagen werden. An den Verlierer erinnert sich ja bekanntlich sowieso niemand. 

Hopp Schwiiz!

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