Harmlos, ideenlos, emotionslos!
Hier sind die Nati-Noten 😭

 

Die Schweden vergeben eine handvoll hochkarätiger Torchancen, den Ball bringen sie aber selber nicht rein. Das einzige Tor der Partie erzielt Manuel Akanji! Er lenkt einen im Ansatz harmlosen Schuss von Forsberg unglücklich ab – unhaltbar! 1:0 für Schweden. Die einzige herausgespielte Grosschance der Schweizer vergibt Blerim Dzemaili in der 38. Minute. Mehr hat die Schweiz offensiv nicht zu bieten. Immer wieder versuchen sie es mit hohen Flanken zur Mitte, nur Kopfballduelle gewinnen sie keine – sprich es wird einfach nie gefährlich. Schweden steht verdient im Viertelfinal, das ist die bitterste Erkenntnis an diesem Nachmittag.


Bewertung:
5 Weltklasse
4 Stark
3 Mittelmass
2 Schwach
1 Unterirdisch


Torhüter

Note 4
Yann Sommer

Er kann einem am meisten Leid tun. Sommer spielt ein grossartiges Turnier und hält die Schweiz auch gegen Schweden mit einer Glanzparade in der 28. Minute im Spiel. Ansonsten muss er kaum einen Schuss abwehren, da die Schweden im Abschluss reihenweise kläglich vergeben. Beim Gegentor ist er absolut chancenlos: Der Schuss von Forsberg wäre ihm direkt in die Hände geflogen, doch Akanji lenkt unhaltbar ab. Die Bestnote gibt es nicht, weil er früh in der Partie einen Ball direkt in die Füsse der Gegner spielt, es wird brandgefährlich.

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Verteidiger

Note 3
Michael Lang

Er ist ein würdiger Lichtsteiner-Ersatz, schaltet sich immer wieder in die Offensive mit ein und schafft auch immer wieder Räume für Shaqiri. Seine Flanken landen allerdings selten bis nie bei den Mitspielern. Ein paar kleinere Stockfehler schleichen sich ein, doch alles in allem spielt er solid. In der 93. Minute fliegt er zu Unrecht mit Rot vom Platz, er berührt seinen Gegenspieler nur minimal. Allerdings ist da die Partie ohnehin schon entschieden, noch 20 Sekunden sind zu spielen.

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Note 3
Johan Djourou

Was soll man sagen, er leistet sich keinen spielentscheidenden Fehler. Kurios ist die Szene in der ersten Halbzeit, wo er nach der Glanzparade von Sommer den Ball nicht ins Out rollen lässt sondern versucht, diesen im Spiel zu halten – zum Glück pfeift der Schiedsrichter ab, denn es hätte lichterloh gebrannt. Der fast schon traditionelle Djourou-Bock folgt in der 51. Minute, ein Katastrophenpass in die Füsse des Gegners, doch er bügelt ihn auch gleich selbst wieder aus.

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Note 3
Manuel Akanji

Er überraschte uns in den ersten drei Spielen mit klasse Leistungen. Auch heute beginnt er gut und rettet in der 8. Minute, indem er sich in einen gefährlichen Schuss wirft, respektive diesen blockt. Doch am Ende ist er doch der ganz grosse Pechvogel. Er lenkt einen Schuss von Forsberg ins eigene Tor und besiegelt so das Ausscheiden der Schweizer.

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Note 3
Ricardo Rodriguez

Gegen die Schweden ist er erstmals an diesem Turnier sehr oft in der gegnerischen Platzhälfte anzutreffen. Er schlägt unzählige Flanken, doch im Sechzehner gibt es keine Abnehmer, respektive gewinnen die Schweden einfach so gut wie jedes Kopfballduell. Eine Flanke in der 91. Minute bringt dann aber doch noch Gefahr, Seferovic bleibt mit seinem Kopfball am Torhüter hängen. Warum die Schweizer fast immer hoch zur Mitte flanken, das bleibt ihr Geheimnis. Denn viel gefährlicher wird es, wenn man den Ball flach und scharf zur Mitte passt.

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Mittelfeldspieler

Note 3
Valon Behrami

Er muss immer wieder für seine Mitspieler Extrameter abspulen, weil diese den Rückwärtsgang nicht kennen. Schon früh in der Partie hat er Glück, dass er nicht Gelb sieht. Die holt er sich dann in der 2. Halbzeit ab und er hätte im Viertelfinal eine Gelbsperre absitzen müssen. Im Spiel nach vorne ohne Impulse, aber wir wiederholen uns, das ist nicht sein Job.

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Note 2
Granit Xhaka

Natürlich hat er wohl auch heute die meisten Ballkontakte, doch wo bleiben die Rhytmuswechsel, wo bleiben die genialen Pässe? Oft spielt er als würde die Schweiz 1:0 in Führung liegen, verschleppt das Tempo anstatt aufs Gaspedal zu drücken. Beim Gegentor macht er keine gute Falle, denn Forsberg umkurvt ihn viel zu leicht. Hat er all seine Emotionen im Serbien-Spiel verpufft? Viele Fragezeichen nach einer schwachen Leistung.

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Note 2
Xherdan Shaqiri

Er will das Spiel zumindest in der ersten Halbzeit an sich reissen, hat immer wieder den Ball am Fuss und versucht seine Teamkollegen zu lancieren, meist mit Flanken die knapp über die Köpfe der Mitspieler segeln. Vor dem einzigen Gegentor der Partie ist er nur Zuschauer, dabei hätte er mit einem Zehnmetersprint den offenen Raum schliessen können und so möglicherweise das Tor verhindern. Was wir ebenfalls vermissen, dass er nie das Eins gegen Eins sucht, selbst wenn er schon im Sechzehner ist.

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Note 2
Blerim Dzemaili

In der 38. Minute spielt er einen lehrbuchmässigen Doppelpass mit Zuber, nur der Abschluss ist dann alles andere als lehrbuchmässig. Er drischt den Ball mit voller Wucht weit übers Tor. Es bleibt die einzige ernstzunehmende Schweizer Chance in der ganzen Partie. Eine Minute später hat er Glück, dass er auch nicht ins eigene Tor trifft – er lenkt einen Freistoss mit dem Kopf ab und der Ball fliegt knapp am Tor vorbei. Er verliert heute zu viele Bälle und kann das Angriffsspiel bis auf die eine gute Szene nicht beleben. In der 73. Minute wird er ausgewechselt.

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Note 3
Steven Zuber

Ihm kann man etwas nicht vorwerfen, was viele seiner Mitspieler vermissen lassen, er ist ein Kämpfer und man hat das Gefühl, dass er den Sieg wirklich will – und auch bereit ist, dafür zu kämpfen. Er ist auch der erste Spieler, der in den Abschluss geht, bringt aber zu wenig Druck hinter den Ball. Und eigentlich hat er schon seinen nächsten Skorerpunkt gesammelt, doch Dzemaili kann sein Zuspiel nicht verwerten. Zuber baut dann im Verlauf des Spiels stark ab und wird in der 73. Minute ausgewechselt.

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Angreifer

Note 3
Josip Drmic

Er kommt zu keiner wirklich guten Torchance, zwei oder dreimal segelt der Ball knapp über seinen Kopf. Er kann einem aber auch ein bisschen Leid tun, denn was soll er mit den hohen Bällen anfangen gegen die grossgewachsenen Schweden.

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Eingewechselte Spieler

Note 3
Haris Seferovic

Er kommt in der 73. Minute ins Spiel und kommt in der 91. Minute zu einer letzten Schweizer Chance. Doch sein Kopfball fliegt zu zentral aufs Tor, kein Vorwurf, der war nicht einfach zu machen. Was auffällt, ist, dass er sich oft ins Mittelfeld zurückfallen lässt, weil er den einen oder anderen Ball im Fuss haben will um besser ins Spiel zu kommen. Doch eigentlich hätte es ihn vorne im Sechzehner gebraucht.

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Note 4
Breel Embolo

Embolo wird ebenfalls in der 73. Minute eingewechselt und er bringt tatsächlich frischen Wind in die Partie. Er traut sich als einziger Spieler, auch mal in ein Eins gegen Eins zu gehen und holt so immerhin einen Eckball heraus. Und nach diesem Eckball (11 waren es insgesamt) wird es das erste und einzige Mal gefährlich. Embolo steigt höher als seine Gegenspieler und bringt den Ball aufs Tor, doch dort rettet Forsberg auf der Linie. Er versucht auch danach noch zweimal mit Tempo in den Strafraum zu stürmen, bleibt aber hängen. Doch genau dieses Element fehlte dem Schweizer Spiel zuvor. Denn wenn man mit viel Zug auf den Gegner zuläuft, dann kann man Fouls provozieren oder man steht plötzlich alleine vor dem Tor.

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Keine Note
Trainer
Vladimir Petkovic

Den Coach zu bewerten ist immer heikel, denn sein Einfluss während des Spiels ist gering. Vielleicht hätte er Embolo früher bringen sollen, denn der hat das Spiel belebt. Dass viele Spieler nicht die nötige Leidenschaft an den Tag legen, unerklärlich. Aber ist das dem Coach anzukreiden? Wohl kaum! Wer in einem Achtelfinal nicht bereit ist, an sein Limit zu gehen, dem ist nicht mehr zu helfen. Auch hat Petkovic vor dem Spiel kaum gesagt: «Flankt heute jeden Ball hoch zur Mitte». Was man ihm allenfalls ankreiden kann, dass die Schweiz bei Eckbällen keine Varianten auf Lager hat. Denn das lässt sich trainieren und einstudieren. Elf Eckbälle wurden einfach hoch zur Mitte getreten, zehnmal haben die Schweden problemlos geklärt. Und Standardsituationen sind im heutigen Fussball enorm wichtig, fast jedes zweite Tor an dieser WM fällt nach einem ruhenden Ball.

Welche Note würdest du vergeben?


Von Patrick Lämmle

Die Bilder zum Spiel Schweiz – Schweden

 
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