Viertelfinal-Gegner Frei über die Taktik gegen Spanien: «Austoben lassen und Nadelstiche setzen»

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2.7.2021

Alex Frei sieht reelle Chancen auf ein Weiterkommen der Nati.
Alex Frei sieht reelle Chancen auf ein Weiterkommen der Nati.
Bild: Keystone

Der ehemalige Schweizer Natistar Alex Frei hat Granit Xhaka & Co. zwar viel zugetraut, doch die Leistung gegen Frankreich waren auch für ihn eine Offenbarung. Viertelfinal-Gegner Spanien schätzt er sehr stark ein, aber Frei sieht auch bei ihnen eine grosse Schwachstelle. 

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Alex Frei ist mit 42 Toren immer noch der Rekordtorschütze der Schweizer Nati. Doch auch der 41-Jährige war überwältigt vom Auftritt des Teams gegen Frankreich. «Ich habe eine Schweizer Mannschaft gesehen, die Moral und Mentalität bewiesen, die nie aufgegeben hat – und einem Team gegenüberstand, das an der eigenen Arroganz gescheitert ist», meint er im Interview mit der «Süddeutschen Zeitung» (zahlungspflichtig).

Für ihn kam der Coup nicht aus heiterem Himmel, da die Mannschaft  schon vorher viele gute Spiele gemacht habe. Speziell in der Breite habe man unglaublich viel Qualität – mit einem Selbstverständnis, das manchmal beflügelnd sein könne und manchmal hemmend, so der heutige Wil-Trainer. «Am Montag wussten diese Spieler, dass sie die Chance hatten, etwas Grossartiges, Historisches zu leisten. Diesmal haben sie diese Chance genutzt.»

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Trotz der Vorzeichen gibt Frei zu, nach dem 1:3 der Franzosen nicht an eine Wende gedacht zu haben. Das 2:3 sei zum richtigen Zeitpunkt gekommen. Ausserdem glaubt der frühere Stürmer, dass die Franzosen wohl ein bisschen überspielt waren. Frei: «Es war ein Vorteil der Schweizer, dass sie einige im Kader haben, die vielleicht weniger Spielpraxis, aber noch mehr Kraft hatten.»

Xhaka für ein Spiel ersetzbar

Die Sperre von Captain Granit Xhaka ist für ihn ein «wichtiger Ausfall». Gegen Frankreich sei Xhaka der Anführer gewesen, um die Rückschläge und Widrigkeiten zu überwinden. «Auf Dauer ist er als Leader nicht ersetzbar – für ein Spiel allerdings schon. Ich denke, dass an seiner Stelle Denis Zakaria spielen wird. Er hat nicht die gleichen strategischen Fähigkeiten wie Granit. Dafür ist er dynamischer.»

Frei lobt auch Coach Vladimir Petkovic: «Er hat die taktischen Finessen hineingebracht. Aber er hat es vor allem geschafft, eine multikulturelle Mannschaft zu einem echten Team zu formen.»  

Gegen Spanien werde es ein «komplett anderes Spiel als gegen Frankreich.» Das Team von Luis Enrique habe sich im Turnier kontinuierlich gesteigert. Frei: «Es ist klar, dass die Spanier, wann immer es nach vorne geht, unheimlich stark sind. Aber sie haben ein bisschen Probleme in der Umschaltphase nach hinten, wenn sie den Ball verlieren – und auch damit, rigoros verteidigen zu wollen.»

 
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Sich von der WM 2010 inspirieren lassen 

Die aktuelle Generation der Spanier habe aber einen «unglaublichen Hunger», da viele Spieler – im Gegensatz zu früher – noch nicht allzu viel gewonnen haben, meint der frühere BVB-Profi weiter. Der 84-fache  Internationale sieht am Freitagabend (ab 18 Uhr auf Blue TV) die «grosse Chance bei Ballgewinn». Sein Rezept: «Ich würde die Spanier sich austoben lassen – auf Umschalten spielen und dabei generell versuchen, Nadelstiche zu setzen.»



Mit einer ähnlichen Philosophie holte sich die Schweiz zum Auftakt der WM 2010 bei ihrem einzigen Sieg gegen Spanien ein 1:0 heraus. «Die Devise damals war, einfach rigoros zu verteidigen und auf die Chance zu warten. Das kann auch diesmal ein Rezept sein, weil wir viele schnelle, technisch versierte Spieler haben wie Steven Zuber, Haris Seferovic, Breel Embolo, der einen unglaublichen Zug hat, oder Xherdan Shaqiri. Sie haben alle ein grosses Tempo. Wir haben definitiv unsere Möglichkeiten.» 


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