Interview«Wenn du 1:1 gegen Brasilien spielst, dann ist ein Weiterkommen Pflicht»
René Weder
18.6.2018
Zaghaft begonnen und sich dann erfolgreich auf die eigenen Stärken besonnen: Marcel Reif zieht nach dem Brasilien-Spiel eine erste Bilanz. Vieles ging über den Kampf, «nun muss die Nati zeigen, dass sie auch spielen kann.»
Marcel Reif, wie beurteilen Sie den Auftritt der Nati gegen Brasilien?
Die erste Halbzeit war so, wie ich es befürchtet hatte: zaghaft bis ängstlich. In der zweiten Halbzeit haben die Spieler das gemacht, was sie gegen einen solchen Gegner machen müssen. Denn du hast nichts zu verlieren – aber du musst es probieren. Und plötzlich war es für die wunderbaren Brasilianer nicht mehr ganz so einfach. Man muss nicht besser sein als der Rekordweltmeister, aber man muss die eigenen Stärken ins Spiel bringen. Einsatz, Mentalität und bedingungslos in die Zweikämpfe gehen: Deshalb ist das 1:1 überhaupt nicht unverdient. Die zweite Halbzeit hat mir extrem gut gefallen.
Die besten Bilder vom Spiel
1:1 gegen Brasilien, das ist doch schon mal ein super Start in die WM.
Bild: Keystone/Getty Images
Am Ende schauen wir in glückliche Schweizer Gesichter.
Bild: Keystone/Getty Images
Behrami ist der Chef auf dem Platz, das bekommt auch Neymar mehrmals zu spüren.
Bild: Keystone/Getty Images
Ein erster grosser Aufreger. Sommer lenkt einen Schuss mit den Fingerspitzen am Pfosten vorbei. Eckball gibt es trotzdem nicht, danke liebe Schiedsrichter.
Bild: Keystone/Getty Images
Und dann jubeln sie doch, die Brasilianer. Ein Traumtor von Coutinho bringt die Favoriten auf Kurs.
Bild: Keystone/Getty Images
Die Antwort kommt in der 2. Halbzeit. Zuber nickt zum 1:1 ein.
Bild: Keystone/Getty Images
Und er bedankt sich bei Flankengeber (Eckball) Shaqiri.
Bild: Keystone/Getty Images
Und nun weitere Bilder vom Spiel, den Fans und sie können sogar einen Blick in die Kabinen erhaschen.
Bild: Keystone/Getty Images
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Die besten Bilder vom Spiel
1:1 gegen Brasilien, das ist doch schon mal ein super Start in die WM.
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Am Ende schauen wir in glückliche Schweizer Gesichter.
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Behrami ist der Chef auf dem Platz, das bekommt auch Neymar mehrmals zu spüren.
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Ein erster grosser Aufreger. Sommer lenkt einen Schuss mit den Fingerspitzen am Pfosten vorbei. Eckball gibt es trotzdem nicht, danke liebe Schiedsrichter.
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Und dann jubeln sie doch, die Brasilianer. Ein Traumtor von Coutinho bringt die Favoriten auf Kurs.
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Die Antwort kommt in der 2. Halbzeit. Zuber nickt zum 1:1 ein.
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Und er bedankt sich bei Flankengeber (Eckball) Shaqiri.
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Und nun weitere Bilder vom Spiel, den Fans und sie können sogar einen Blick in die Kabinen erhaschen.
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Wie wichtig ist die Präsenz von Valon Behrami im weiteren Turnierverlauf?
Die gelbe Karte am Ende tut weh. Er war der ganz grosse Leader auf dem Platz und hat Grandioses geleistet. Ein Ausfall wäre für die Nationalmannschaft wohl nur schwer zu verkraften.
Die Szene mit Zuber vor dem Tor: Foul oder nicht?
Ich bin Purist, ich sage, die Aktion war regelwidrig. Steven Zuber schiebt den Gegner weg, das ist kein normaler Zweikampf. Ich mag es nicht, wenn man sagt, ‘Das war zu wenig geschubst’. Wir sind nicht beim Metzger, wo es heisst, ‘dörf es e bizzeli meh si’. Es war ein Foul – und dass Pfeife und Video-Referee stumm blieben, war dann doch auch etwas Glück in diesem Moment für die Nati.
Pressestimmen zum Nati-Auftritt gegen Brasilien
Der «Tagesspiegel» aus Berlin lobt die Schweizer Abwehrreihe.
Der «Spiegel» tadelt die Südamerikaner.
Die «Frankfurter Allgemeine» zieht Parallelen zur Niederlage der deutschen Mannschaft.
Die französische «L'Equipe» sah eine blass-gelbe Seleçao - statt des üblichen Kanariengelbs.
Auch die «New York Times» attestiert Brasilien einen enttäuschenden Start ins Turnier.
Der italienische «Corriere della Sera» erkennt die Mühe, die Brasilien hatte.
Gemäss «The Sun», einem britischen Revolverblatt, machten die Schweizer Käse aus den Samba-Boys.
Die seriöseren englischen Kollegen von «The Guardian» sahen in Zubers Schubser vor dem Zuber-Goal durchaus etwas Kontroverse.
Das portuguesische Sport-Blatt «A Bola» unterstellt der Seleçao die angezogene Handbremse und rechnet vor, dass es 40 Jahre her ist, seit dem letzten Unentschieden zum WM-Auftakt einer brasilianischen Mannschaft.
Das Fussball-Fachmagazin «11 Freunde» lässt im Live-Ticker lieber Bilder sprechen.
Pressestimmen zum Nati-Auftritt gegen Brasilien
Der «Tagesspiegel» aus Berlin lobt die Schweizer Abwehrreihe.
Der «Spiegel» tadelt die Südamerikaner.
Die «Frankfurter Allgemeine» zieht Parallelen zur Niederlage der deutschen Mannschaft.
Die französische «L'Equipe» sah eine blass-gelbe Seleçao - statt des üblichen Kanariengelbs.
Auch die «New York Times» attestiert Brasilien einen enttäuschenden Start ins Turnier.
Der italienische «Corriere della Sera» erkennt die Mühe, die Brasilien hatte.
Gemäss «The Sun», einem britischen Revolverblatt, machten die Schweizer Käse aus den Samba-Boys.
Die seriöseren englischen Kollegen von «The Guardian» sahen in Zubers Schubser vor dem Zuber-Goal durchaus etwas Kontroverse.
Das portuguesische Sport-Blatt «A Bola» unterstellt der Seleçao die angezogene Handbremse und rechnet vor, dass es 40 Jahre her ist, seit dem letzten Unentschieden zum WM-Auftakt einer brasilianischen Mannschaft.
Das Fussball-Fachmagazin «11 Freunde» lässt im Live-Ticker lieber Bilder sprechen.
Ihre Prognose ist, dass die Schweiz ins Achtelfinal kommen wird. Halten Sie daran fest?
Wenn du 1:1 gegen Brasilien spielst, dann ist ein Weiterkommen Pflicht. Diesen Punkt kann dir keiner mehr nehmen und den durfte man eigentlich auch nicht zwingend auf der Rechnung haben. Nun heisst es: Spiel abhaken, jetzt ist Serbien das Thema. Spielt die Schweiz dann ihre Stärken aus, steht der Achtelfinal-Qualifikation nichts mehr im Weg.
Vor der WM haben Sie von kindlicher Freude gesprochen, welche die Nati an den Tag legen müsse, um bestehen zu können. Gegen Brasilien ging vieles über den Kampf. Wie muss es nun weitergehen?
Also gegen Brasilien geht es zuerst einmal ums Überleben, das ist korrekt. Aber gegen Serbien und Costa Rica musst du auch zeigen, dass du spielen kannst – und nicht nur kämpfen. Das Potenzial ist zweifelsfrei vorhanden. Die Schweiz gehört leider Gottes aber auch zu jenen Nationen, die sich am Gegner orientieren müssen. Bei den Grossen ist das anders: Die können immer gleich spielen – und tun das meist auch. Mit Ausnahme von Deutschland im Spiel gegen Mexiko. Aber nochmals: Die Schweiz ist an der WM – da gehören auch etwas Lockerheit und ein Lächeln im Gesicht dazu.
Über Marcel Reif: Marcel Reif ist ein Schweizer Sportjournalist und -kommentator, der seine frühere deutsche Staatsbürgerschaft 2013 abgelegt hat. TV-Zuschauer kennen ihn als langjährigen Fussball-Kommentator bei RTL, Sky, ZDF und Sat 1. Seit Sommer 2017 ist er für den Sport-Sender Teleclub in der Schweiz tätig und wird in der neuen Saison neben der Raiffeisen Super League auch die UEFA Champions League als Experte und Kommentor begleiten. Marcel Reif ist 68 Jahre alt, hat drei Söhne und wohnt in Rüschlikon / ZH. Er analysiert das Fussballgeschehen in loser Folge auch auf bluewin.ch