Es läuft erst die 9. Minute, als Deutschlands Leon Goretzka mit einem brutalen Tritt an den Hals niedergestreckt wird. Liechtensteins Jens Hofer sieht für das gefährliche Einsteigen die Rote Karte – und erschreckt sich selbst.
Der Schock steht dem Innenverteidiger unmittelbar nach seinem «Volltreffer» ins Gesicht geschrieben. Die Augen nur auf den Flankenball gerichtet, will Jens Hofer im eigenen Strafraum klären. Statt mit dem Kopf versucht er das allerdings mit seinem viel zu hohen rechten Fuss – der Bayern-Star wird mit offener Sohle im Gesicht getroffen.
Sofort geht Goretzka zu Boden, obwohl ihn Hofer gleich nach dem Tritt mit beiden Armen festhält. Auch während der Behandlungspause erkundigt sich der 24-Jährige immer wieder nach dem Wohlergehen seines Gegenspielers. Der scheint Glück im Unglück zu haben und kann den Platz wenig später auf eigenen Beinen verlassen – begleitet und gestützt von Hofer.
Ein Musterbeispiel für Fairplay
Goretzka kann im Anschluss sogar weiterspielen, was von Hofer nicht behauptet werden kann. Der Platzverweis gegen ihn von Schiedsrichterin Ivana Martincic rückt in diesem Moment aber komplett in den Hintergrund. Eine tolle Geste, die von den deutschen Fans in Wolfsburg mit viel Applaus gewürdigt wird.
Auch auf Twitter gibt es Lob für Hofer. «Bemerkenswert ist vor allem, wie Hofer quasi im Moment des Tritts reagiert hat. Der Fuss war noch an Goretzkas Brustkorb, als Hofers Hände schon Richtung Hals und Schultern gingen», merkt ein User treffend an. Und die Fussballseite «90min» schreibt: «Die Reaktion beider Spieler im Anschluss ist ein Musterbeispiel des Fairplay.»
Schlussendlich bezahlt Liechtenstein die lange Unterzahl aber teuer. Im neunten Quali-Spiel setzt es für den krassen Aussenseiter die höchste Niederlage ab. Mit nur einem Punkt liegt man abgeschlagen am Tabellenende der Gruppe J.