Ludovic Magnin war am 16. November 2005 Teil der Nati, als sich die Schweiz in der «Schande von Istanbul» für die WM 2006 qualifiziert hat. Der ehemalige Verteidiger erinnert sich zurück und weiss, was für das letzte Gruppenspiel gegen die Türkei entscheidend sein wird.
Ludovic Magnin über ...
... die «Schande von Istanbul»: «Die drei Tage, wo wir in der Türkei waren, waren schwierig, um sich auf das Spiel zu konzentrieren. Die Nebenschauplätze waren riesig, es war schwierig zu schlafen und zu trainieren. Aber wir hatten Glück, dass Köbi Kuhn die Ruhe selbst war und gleich am ersten Abend bei der Rezeption im Hotel ein Training organisiert hat. Das habe ich so in meiner Karriere nicht mehr erlebt.»
... seinen Frieden mit der Türkei: «Ehrlich gesagt habe ich ein paar Jahre gebraucht. Fussball war unser Job, aber vor allem auch der Sport, den wir lieben, unsere Leidenschaft. Ich erhielt sogar in der Nacht Anrufe. Angst um seine Gesundheit zu haben, hatte für mich im Fussballs nichts zu suchen.»
... seine Erwartungen ans Spiel am Sonntag: «Für beide Mannschaften ist es das Spiel, um sein Gesicht zu bewahren. Gewinnen wir das Team, das am meisten Intensität reinbringen kann. In dieser Situation, wo beide Mannschaften nicht die Ergebnisse erreicht haben, die sie sich vorgestellt hatten, werden weder Taktik noch Technik entscheidend sein, sondern das Herz. Wer es mehr will, wird am Ende das nötige Glück auf seiner Seite haben.»
... die Schweizer Nati an der EM: «Am Ende wird abgerechnet! Die harsche Kritik an die Mannschaft ist berechtigt – aus fussballerischer Sicht. Die andere Kritik finde ich aber noch zu früh. Deswegen würde ich mir riesig wünschen, dass sich die Schweiz nach einem grossen Kampf doch noch als Gruppendritter für die K.o.-Phase qualifizieren kann. Dann ist alles möglich. Ich gehe davon aus, dass die Mannschaft viel besser ist als das, was sie bisher gezeigt hat. Und ich glaube auch, dass der Trainer noch den einen oder anderen Hebel hat, um das Feuer zurückzubringen.»