Noch muss die Schweiz an der EM auf die Achtelfinal-Qualifikation hoffen. Die Chancen aufs Weiterkommen stehen gemäss den Berechnungen von Mathematiker Jonas Bächinger aber sehr gut. Und Bächinger weiss auch, aus welcher Gruppe der Schweizer Gegner wahrscheinlich kommen wird.
«Momentan liegen die Chancen aufs Achtelfinal-Ticket für die Schweiz bei 93,5 Prozent», sagt Jonas Bächinger gegenüber «blue Sport». Der Sieg über die Türkei am Sonntag reichte zwar nicht für Platz 2 in der Gruppe, aber die Nati hat sich in eine gute Ausgangslage gebracht und steht aktuell im Ranking der Gruppendritten an der Spitze (mit einem Spiel mehr als alle anderen Teams).
«In 19 von 20 Fällen schafft es die Schweiz in den Achtelfinal», sagt Bächinger. Schon am Montagabend könnte es fix sein: Dann nämlich, wenn Belgien (gegen Finnland) gewinnt und/oder Dänemark (gegen Russland) punktet. Und die Partie zwischen der Ukraine und Österreich nicht unentschieden endet. Letzteres macht dem Mathematiker allerdings etwas Sorgen. «Sie könnten sich zu einem Nichtangriffspakt verbünden», sagt Bächinger.
Wie auch immer: Es müsste sehr viel passieren, damit für die Schweiz mit ihren vier Punkten tatsächlich schon nach der Gruppenphase Endstation ist. Schliesslich schafften es an der letzten EM sogar zwei Teams in die K.o.-Phase, die nur drei Zähler holten. Eines davon war Portugal, der spätere Europameister.
Duell gegen den Sieger der Hammer-Gruppe am wahrscheinlichsten
Noch ist völlig unklar, auf wen die Nati dann im Achtelfinal treffen würde. Am wahrscheinlichsten wird es aber der Sieger der Gruppe F sein – mit den Mitfavoriten Frankreich, Deutschland und Portugal. «Frankreich ist mit 37,8 Prozent der wahrscheinlichste Gegner. Danach folgt Deutschland mit 36,6 Prozent», weiss Jonas Bächinger und erläutert: «Das hat mit dem komplizierten Schema der UEFA zu tun. Es kommt darauf an, aus welchen Gruppen die vier besten Dritten weiterkommen.»
Belgien als Gegner ist mit 12 Prozent weniger wahrscheinlich. Und sogar zu weniger als 5 Prozent würde die Schweiz laut Bächinger auf Portugal, Schweden, Spanien, Finnland oder die Slowakei treffen.
Doch wie kommt man bloss auf diese Resultate? Der Mathematiker erklärt, dass verschiedene Parameter in seine Rechnungen einfliessen. Neben den Spielstärken der Mannschaften kommt es auch auf alle Marktwerte der Spieler und die Quoten von Wettanbietern an. «So kann man die EM eine Million Mal durch simulieren und findet heraus, welche Mannschaft die besten Chancen hat.» Am Ende liegt die Wahrheit aber wie so oft auf dem Platz.