Alternativen für Petkovic Sieben Ersatzkandidaten, welche die Schweiz gegen die Türkei besser vertreten könnten

Von Syl Battistuzzi

20.6.2021

Globi und Petra Gössi müssen der Schweizer Nati unter die Arme greifen.
Globi und Petra Gössi müssen der Schweizer Nati unter die Arme greifen.
Bild: Globi-Verlag/Keystone

Die bisherigen schwachen Leistungen der Nati-Stars lassen für das entscheidende Spiel am Sonntag gegen die Türkei nur wenig Grund für Optimismus. Deshalb ist es höchste Zeit, sich nach Alternativen umzusehen.

Von Syl Battistuzzi

20.6.2021

Chilla

Die Hündin von FCZ-Präsident Ancillo Canepa stürmte in der abgelaufenen Super-League-Saison gegen Sion den Letzigrund-Rasen. Die Freude am Ball liess das innere Tier in ihr erwecken. Diese Begeisterung vermisst man aktuell bei der Schweizer Nati. An Chillas Sprintwerten könnten sich die trägen Profis ein Beispiel nehmen. Selbst Herrchen Canepa erreichte eine höhere Geschwindigkeit, als er von der Tribüne auf den Rasen hetzte. Im Gegensatz zu den satten Fussballern kauft Chilla sich mit einer EM-Prämie auch keine teuren Autos – nur ein Leckerli muss drin sein.

Total verrückt: Canepas Hündin stürmt nach FCZ-Ausgleich den Platz

Total verrückt: Canepas Hündin stürmt nach FCZ-Ausgleich den Platz

Sowas sieht man auch nicht alle Tage: Kurz nach dem FCZ-Ausgleich durch Blaz Kramer stürmt die Hündin von FCZ-Präsident Ancillo Canepa den Rasen! Es handelt sich übrigens nicht wie vom Kommentator vermutet um Kookie, nein, das ist Chilla.

21.02.2021


Petra Gössi

Petra Gössi kündigt diese Woche über Twitter überraschend ihren Rücktritt an. Die FDP-Chefin gibt das Parteipräsidium spätestens Ende Jahr ab. Sie wolle sich vermehrt auf ihre berufliche Karriere konzentrieren. Diese könnte im Fussball liegen. Praktisch: Die 45-Jährige kennt sich aus mit Niederlagen. Erst kürzlich sagte das Stimm-Volk Nein zum CO₂-Gesetz, für welches sie sich – auch gegen parteiinterne Widerstände – starkmachte. Bei der Schwyzer Nationalrätin würde auch eine Haar-Färbung nicht so stark thematisiert werden. Ausserdem ist sie präsent in den sozialen Medien – heutzutage ein Muss beim SFV.


Globi

Nicht nur die Erwachsenen hat der grausige Auftritt gegen Italien zugesetzt. Auch viele Kinderherzen wurden gebrochen und müssen nun gepflegt und geheilt werden. Was liegt näher, als Kinderheld Globi ins Spiel zu bringen. Mit seinem blauen Körper, gelbem Schnabel, schwarzer Baskenmütze und der rot-schwarz karierten Hose bringt er noch mehr Farbe in die bereits bunte Truppe. Er hat seine Qualitäten bereits in vielen Abenteuern unter Beweis gestellt – Erfahrung kann man nie genug haben in einem grossen Turnier. Zusätzlich ist Globi nicht auf den Mund gefallen – verbale Anweisungen (oder vielleicht eher Schelten) hat die Truppe von Vladimir Petkovic dringend nötig. Mit seiner frechen (aber immer fairen) Art könnte Globi sicher auch viele Gegner vor Probleme stellen. 

Globi und Roger Federer im Duell.
Globi und Roger Federer im Duell.
Bild: Globi Verlag, Orell Füssli

Roger Federer

Apropos Globi – erst kürzlich besuchte der Tausendsassa keinen Geringeren als Roger Federer. Es kam sogar zum Tennis-Duell der beidem helvetischen Superstars. Und das nicht irgendwo, sondern gleich in Wimbledon. Das Traditionsturnier hat Federer schon achtmal gewinnen können. So liegt es auf der Hand, dass man den Rasenspezialisten gleich für die EM nachnominiert. Keiner spielt besser auf dieser Unterlage. Der bekennende FCB-Fan könnte sicher positiven Einfluss auf die Flausen einiger Mitspieler nehmen ... Wer mit Nick Kyrgios und Benoit Paire umgehen kann, lächelt nur müde über die Eskapaden von Xhaka & Co. Der 39-jährige Maestro hat ausserdem auf der ganzen Welt gewonnen – nur ein Sieg in Baku fehlt noch in seinem Palmarès. Und die Spieler würden sicher zu ihm aufschauen – Millionäre hören auf Milliardäre.


Gjon's Tears

Tears sollen auch am Sonntagabend bei den Türken fliessen. Gjon Muharremaj, wie Gjon's Tears mit bürgerlichem Namen heisst, sang sich mit «Tout l'univers» beim Eurovision Song Contest in die Herzen der TV-Zuschauer und der Experten-Jury. Am Schluss landete der 22-Jährige auf dem hervorragenden dritten Platz. Von so einer Platzierung kann man als Schweizer im Fussball derzeit nur träumen. Der Freiburger würde sicher auch die Nationalhymne mitsingen – ein Dauerthema in der Schweizer Medienlandschaft (oder zumindest bei einem Teil). Mit seinem Background – Muharremajs Eltern kommen aus Albanien und Kosovo – hätte er sicher auch keine Integrationsschwierigkeiten.

Gjon's Tears – das Singen würde bei ihm sicher nicht zum Thema werden.
Gjon's Tears – das Singen würde bei ihm sicher nicht zum Thema werden.
Bild: Getty 

Daniel Koch

«Mr. Corona» geniesst als ehemaliger Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten des Bundesamts für Gesundheit grosse Akzeptanz in der Schweizer Bevölkerung. Der 66-Jährige steht zwar derzeit als medizinischer Berater auf der Gehaltsliste der UEFA, doch einem Job-Wechsel ist der Bieler grundsätzlich selten abgeneigt. Ausserdem scheint ihm die Rolle im Rampenlicht gut zu gefallen. Er war früher bereits lange für das Rote Kreuz tätig – nun muss er für das weisse Kreuz ran. Es ist trotzdem fraglich, ob seine Erfahrung in diversen Krisengebieten reicht, um dem emotionslosen Team neue Impulse geben zu können. 


Büne Huber

Blick zurück auf den 5. April 2016. Damals setzte Patent-Ochsner-Frontmann Büne Huber bei Teleclub (heute «blue Sport») zu seiner legendären Wutrede an und verteufelte den Fussball. «Pussy-Sport», «tätowierte Unterarme», «Bschiss-Sieche vo de FIFA», «alle Spucken» ... und irgendwo fliegt da auch noch «ein Scheissball in eine Gelateria und alle ‹grännen›».

Büne Huber: «Fussball ist doch ein Pussy-Sport»

Büne Huber: «Fussball ist doch ein Pussy-Sport»

08.05.2019

Nun soll der 59-Jährige beweisen, dass er es besser kann. Schweizrot statt Scharlachrot. Jetzt gibt es «öppis schön z gwinne». Nämlich ewiger Ruhm mit einem Erfolg über die Türkei. Seine Mitspieler «schüüch u brav wie Schaf – schön fönfriesert» brauchen jetzt eine Abreibung. Und dann sollen die Spieler «liecht u flüchtig, wie nes Gas» über den Platz schweben. 



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