Von den EM-Fehlstartern Spanien und Polen ist am Samstag im zweiten Gruppenspiel eine Reaktion gefordert. Alvaro Morata und Robert Lewandowski, die Mittelstürmer beider Mannschaften, stehen im Fokus.
Nein, das war zu wenig. Zu der banalen Erkenntnis kamen die Zuschauer am letzten Montag sowohl in Sevilla wie auch in St. Petersburg. Die coronageplagten Spanier, die gegen Polen wohl noch ohne den aus der zehntägigen Isolation zurückgekehrten Captain Sergio Busquets antreten werden, kamen zuhause gegen Schweden nach 90-minütiger steriler Dominanz nicht über ein 0:0 hinaus, die Polen verloren in Russland gegen die Slowakei verdient mit 1:2.
Vor dem Direktduell drehte sich bei den vermeintlichen Gruppenfavoriten vieles um die Mittelstürmer. Bei den Spaniern wurde Alvaro Morata aufgrund seiner ungenügenden Leistung und einigen vergebenen Chancen von den eigenen Fans ausgepfiffen. Bei den Polen tat sich Weltfussballer Robert Lewandowski ein weiteres Mal in einem Endrunden-Match schwer.
In einer Umfrage sprachen sich die spanischen Fans nach der Nullnummer gegen Schweden bereits deutlich für eine Rochade in der Sturmspitze aus. Sie wünschen sich Gerard Moreno in der Startelf, doch Mitspieler und Trainer Luis Enrique stärkten Morata demonstrativ den Rücken. Wahrscheinlicher scheint, dass Moreno auf der Seite zum Zug kommt.
Lewandowski knackte bei Bayern München mit 41 Saisontoren soeben den Bundesliga-Rekord von Gerd Müller. Zusätzlichen Kredit brachte ihm dies in der Heimat indes nicht ein. Nach dem blassen Auftritt gegen die Slowaken gingen die heimischen Medien hart ins Gericht mit ihrem Stürmerstar. «Mit dem Ball am Fuss gelang ihm nichts. Er gehörte zu den Schwächsten auf dem Spielfeld», schrieb etwa die «Gazeta Wyborca». Die Zahlen, die sich so gar nicht mit denjenigen auf Klub-Ebene decken, hatte sie auch gleich zur Hand: In zwölf WM- oder EM-Spielen erzielte Lewandowski seit 2012 nur zwei Tore.