WM-Ticker vom 16. Juli WM-Ticker: SRF mit Traum-Quoten ++ Paris und Zagreb empfangen ihre WM-Helden ++ Kroaten lachen wieder ++ Protestaktion von «Pussy Riot» ++ Empfang in Paris und Zagreb ++ Macron mit Dab-Jubel ++ Pogbas Seitenhieb Richtung England

lbe

16.7.2018

Die Fussball Weltmeisterschaft 2018 fand im Endspiel zwischen Frankreich und Kroatien gestern ihren Höhepunkt. Was gibt am Tag danach zu reden? Wir bleiben für Sie am Ball.      

Weltmeisterlicher Empfang in Paris

Frankreichs WM-Helden sind wieder daheim. Mit Verspätung landet die Maschine mit Trainer Didier Deschamps und den Spielern auf dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle.

Als erster verliess Captain Hugo Lloris die Maschine mit dem WM-Pokal in der Hand. Weiter geht es für die Mannschaft über die Champs-Elysees, wo bereits Tausende von Fans warten. Nach der Fahrt über den berühmten Prachtboulevard steht für die Weltmeister ein Empfang bei Präsident Emmanuel Macron im Elyseepalast auf dem Programm.

Bereits zuvor wurde bekannt, dass die 23 Spieler des WM-Kaders auch mit dem französischen Verdienstorden der Ehrenlegion ausgezeichnet werden sollen. Einen offiziellen Termin dafür gebe es allerdings noch nicht.

Die Ehrenlegion wurde 1802 von Napoleon ins Leben gerufen, die Auszeichnung ist die höchste Frankreichs. Die Ehrenlegion hatte Ende vergangenen Jahres rund 93'000 Mitglieder. Jedes Jahr werden auch rund 400 Ausländer geehrt - im Gegensatz zu Franzosen werden sie damit aber nicht zu Mitgliedern der Ehrenlegion.

Auch Frankreichs Fussball-Weltmeister von 1998 hatten vom damaligen Staatschef Jacques Chirac diesen französischen Verdienstorden erhalten, darunter auch der damalige Captain Didier Deschamps, der nun Trainer der Franzosen ist.

Auch die Kroaten werden weltmeisterlich empfangen – Respekt!

SRF zwei zieht positive WM-Bilanz

«Für SRF Sport war die Fussball-Weltmeisterschaft ein Turnier der Rekorde». So bilanziert Roland Mägerle, der Abteilungsleiter SRF Sport, die am Sonntag zu Ende gegangene WM in Russland.

Den WM-Final zwischen Frankreich und Kroatien (4:2) sahen am Sonntag im Durchschnitt 1'039'000 Personen aus der Deutschschweiz auf SRF zwei, was einem Marktanteil von 68,9 Prozent entspricht. Der Spitzenwert lag bei 1,3 Millionen Zuschauern.

Damit war das letzte von 64 Spielen die meistgesehene Partie ohne Schweizer Beteiligung. Am meisten Zuschauer lockte das Startspiel der Schweiz am Sonntag, 17. Juni vor den Bildschirm mit 1'613'000 Personen (66,4 % Marktanteil). Dieser Durchschnittswert entspricht dem Rekord seit Umstellung der Messmethode im Jahr 2013. Keine andere SRF-Sendung wurde seit 2013 von mehr Zuschauern gesehen. Im Schnitt schauten sich 493'000 Zuschauer die 64 WM-Spiele an.

Der spätabendliche WM-Talk «Letschti Rundi» sei gemäss Mägerle eine «neue, überraschende und unterhaltende Komponente» gewesen, das die Zuschauer gesamthaft «positiv angenommen haben». Durchschnittlich sahen 144'000 Personen (Marktanteil 21,3 %) die Sendung, am meisten sassen am Freitag, 22. Juni nach dem Spiel Schweiz - Serbien (2:1) vor dem Bildschirm (306'000).

Alle Teams abgereist

Mittlerweile hat mit Frankreich auch die letzte Mannschaft Russland verlassen. Die 21. Fussball-WM ist Geschichte, hat uns aber im vergangenen Monat sehr viel Freude bereitet. In 64 Spielen konnten in den zwölf verschiedenen Stadien insgesamt 169 Tore und viele weitere Highlights bestaunt werden.

Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Austragung in Katar 2022 - mit dem Endspiel knapp eine Woche vor Weihnachten - und bedanken uns bei Ihnen für Ihr Interesse und vier unglaubliche Fussballwochen, die Sie gemeinsam mit uns verbracht haben.


Kroaten können wieder lachen

Singende, lachende und tanzende Kroaten - kein seltenes Bild der Weltmeisterschaft 2018 in Russland. Sowohl auf als auch neben dem Platz begeisterten die  Auftritte der «Karierten» Zuschauer auf der ganzen Welt. Auch im Endspiel gegen Frankreich gewannen die Kroaten durch ihren kämpferischen Einsatz viele Fans für sich. Das Spiel ging allerdings mit 2:4 verloren. Entsprechend gross war die Enttäuschung kurz nach dem Schlusspfiff.   

Doch ein heute veröffentlichtes Video auf Instagram zeigt, dass die Nationalspieler Vedran Corluka, Mateo Kovacic, Marcelo Brozovic und Sime Vrsaljko das Lachen wiedergefunden haben. Zu Recht!

Slavi se srebroooo😂🇭🇷🇭🇷🇭🇷🇭🇷 tek je jutro hrvatska❤️

Ein Beitrag geteilt von Vedran Ćorluka (@corlukav05_14) am


Paavard vor 2 Jahren auf der Fanmeile in Lille ... und jetzt 😃

Vier Flitzer gegen Putin

In der 53. Minute des gestrigen Endspiels zwischen Kroatien und Frankreich stürmten vier Flitzer auf den Rasen des Luschniki Olympiastadions. Das Spiel musste während eines kroatischen Konters unterbrochen werden, was einigen Akteuren auf dem Platz zu viel wurde. Dejan Lovren beispielsweise wurde selbst aktiv, indem er einen der Flitzer am Kragen packte und ihm unmissverständlich klar machte, was er von der ganzen Aktion hält.

Unsanfte Begrüssung: Dem Flitzer gehts an den Kragen.
Unsanfte Begrüssung: Dem Flitzer gehts an den Kragen.
Bild: Getty Images

Nun hat die russische Protestgruppe «Pussy Riot» die Aktion für sich reklamiert. Ziel war es, ein Zeichen gegen Präsident Vladimir Putin zu setzen. Gefordert wird beispielsweise die Freilassung von politischen Gefangenen in Russland oder ein stärker zugelassener politischer Wettbewerb. «Pussy Riot» informierte die eigene Anhängerschaft mehrfach über Facebook. Im aktuellsten Beitrag wird davon gesprochen, dass die vier Flitzer die ganze Nacht auf der Polizeistation verbringen mussten und nicht mit ihrem Anwalt sprechen konnten. Ausserdem gibt es keine Angaben, wann und wo ein möglicher Prozess stattfinden wird.

Das Video zur Protestaktion von «Pussy Riot»
Quelle: Youtube


Kroatien und Frankreich rüsten sich für einen grossen Empfang

Die frisch gekürten Fussball-Weltmeister werden am Montag zurück auf heimischem Boden erwartet. Das französische Team soll um 15.55 Uhr am Pariser Flughafen Charles de Gaulle landen, wie der Fussballverband FFF mitteilte. Anschliessend fahren die Weltmeister ins Stadtzentrum und lassen sich dort auf der Prachtstrasse Champs-Élysées feiern, bevor Staatspräsident Emmanuel Macron sie im Élyséepalast empfängt.

Auch die kroatische Mannschaft wird – trotz der Enttäuschung über den verlorenen Final – feierlich empfangen werden. Das Team wird gegen Mittag in Zagreb erwartet und soll dann in einem offenen Bus durch die Hauptstadt Kroatiens fahren. Schliesslich wird sich die Mannschaft, die zum ersten Mal in einem WM-Final stand, auf dem zentralen Jelacic-Platz feiern lassen.

Auch wenn viele Tränen flossen, zeigte ein TV-Moderator den Weg für die kommenden Tage schon auf: «Wir werden unsere Jungs auch so feiern, denn sie haben es verdient.» Die grösste Boulevardzeitung «24sata» titelte: «Doch nur Silber, aber mit goldenem Glanz. Ihr seid für uns die Champions.»


Macron mit Dab-Jubel

Macron und Pogba in Feierlaune. 
Macron und Pogba in Feierlaune. 
Bild: Getty Images

Auch der französische Präsident Emmanuel Macron konnte seine Begeisterung nach dem gewonnen Weltmeistertitel der «L`équipe Tricolore» nicht zurückhalten. Nachdem er sich bereits während dem Spiel sehr emotional zeigte und ausgelassen mitjubelte, wagte Macron nach der Pokalübergabe den Gang in die Kabine der feiernden Franzosen. An vorderster Front dort: Paul Pogba. Und dieser kümmerte sich sofort um den Präsidenten und zeigte ihm mit Unterstützung von Benjamin Mandy , wie man richtig jubelt. 

Pogba mit Seitenhieb Richtung England

Paul Pogba in Feierlaune! Nach dem Schlusspfiff brachen beim 25-Jährigen alle Dämme. In der Garderobe der Franzosen zeigte er sich singend und tanzend mit dem eben eroberten Pokal in einem Livevideo. Bei aller Freude konnte er sich eine kleine Provokation in Richtung England allerdings nicht verkneifen. «It`s coming home... ou, sorry. Just kidding».

Im Mutterland des Fussballs wurde nach dem Halbfinaleinzug der Three Lions bekannterweise bereits vom Weltmeistertitel geträumt. Dies hat offensichtlich auch Pogba mitbekommen, der in der englischen Premier Leauge bei Manchester United unter Vertrag steht. Nicht zuletzt deshalb schob der 25-Jährige wohl sofort eine Entschuldigung nach. 


Enttäuschte Kroaten

Zum ersten Mal stand Kroatien in einem WM-Final. Der Traum des ersten WM-Titels war genau so gross. Doch es wollte nicht sein. «Ich habe den Spielern gesagt: Ihr könnt erhobenen Hauptes gehen, ihr könnt stolz sein», sagt Trainer Zlatko Dalic. Und da hat er recht. Hier gehts zu den Stimmen der kroatischen Silberhelden und den französischen Weltmeistern.


Deschamps: «Ich mache nicht alles wie Jacquet»

Didier Deschamps will seinen Vertrag als französischer Nationaltrainer auch nach dem vorläufigen Höhepunkt mit dem Gewinn des WM-Titels weiter erfüllen. Das berichten französische Medien in der Nacht auf Montag. «Ich mache nicht alles wie Jacquet», sagt Deschamps. Aimé Jacquet hat nach dem WM-Erfolg 1998 nicht weitergemacht.

Er stehe für Kontinuität und habe einen Vertrag, den es zu erfüllen gelte. «Es ist vorgesehen, dass ich bleibe, also bleibe ich», betont Deschamps. Der mittlerweile 49-Jährige trainiert die Équipe tricolore seit 2012. Vor zwei Jahren hat er die Franzosen bei der Heim-Fussball-EM bis in den Final geführt.

Nachdem er als Spieler und Trainer den WM-Titel 1998 und 2018 holt, darf er nach seinem EM-Erfolg von 2000 als Trainer den kontinentalen Titel in zwei Jahren anstreben. Bis 2020 ist sein Vertrag gültig.

Party an der PK – Bierdusche für Deschamps

Bierdusche nach einem WM-Titel? Natürlich ganz normal. Eine Pressekonferenz als frischgekürter Weltmeister zu sprengen? Einfach nur grosses Kino. Aber sehen Sie selbst. Hier gehts zur PK-Party! 

Zurück zur Startseite