Good News! Vor der letzten WM bemalte Gabriel Jesus noch Strassen in den Slums von São Paulo 

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28.3.2018

Links: Gabriel Jesus feiert sein Siegtor gegen Deutschland. Rechts: Gabriel Jesus bemalt die Strassen von São Paulo (2014).
Links: Gabriel Jesus feiert sein Siegtor gegen Deutschland. Rechts: Gabriel Jesus bemalt die Strassen von São Paulo (2014).
Bild: Getty Images/Twitter

Nach der historischen 1:7-Schmach gegen Deutschland an der Heim-WM vor vier Jahren rehabilitiert sich Brasilien am Dienstag im Testspiel mit einem 1:0-Sieg auf deutschem Gund. Siegtorschütze für die Seleção ist Gabriel Jesus. Der ManCity-Stürmer gilt neben Neymar als grosser Hoffnungsträger der Brasilianer für die WM in Russland. Klingt unglaublich, wenn man weiss, was der 20-Jährige vor vier Jahren noch so trieb.

São Paulo, 2014. Die grösste Stadt Brasiliens (21,3 Millionen Einwohner) ist einer der Schauplätze der Fussball-Weltmeisterschaft. Sechs Spiele werden an der WM in der Arena Corinthians von São Paulo ausgetragen. Darunter das Eröffnungsspiel und auch der Achtelfinal zwischen der Schweiz und Argentinien, den die Nati dramatisch nach Verlängerung verliert.

Wenige Wochen vor Start der WM in Brasilien – also ziemlich genau vor vier Jahren – bereitete sich die Metropole auf den Mega-Event vor. Während die letzten Arbeiten am frisch gebauten Stadion abgeschlossen werden, bekommen einige Strassen von São Paulo einen Farbtupfer verpasst, um der ganzen Stadt endgültig das WM-Feeling einzuhauchen.

Einer der Maler ist Gabriel Jesus. Um ein paar wenige Reals zu verdienen, legt sich der damals 16-Jährige im Problemviertel Jardim Peri, wo er aufgewachsen ist, ins Zeug, bemalt die Strassenränder gelb und türkis. 

In drei Jahren vom Nobody zum Weltstar

Damals ist der heutige ManCity-Star selbst in seiner Stadt noch ein Unbekannter, nur die Kollegen aus der Nachbarschaft wussten von seinem grossen Talent. Sein Debüt für Palmeiras' Profi-Mannschaft gibt Jesus im Mai 2015. Von da an geht's schnell voran mit der Karriere. 

2016 sorgt er mit elf Toren in den ersten 13 Ligaspielen für Furore. Es folgt das Aufgebot für Brasiliens Olympia-Mannschaft. Jesus ist mit drei Toren massgeblich am Olympia-Sieg der Brasilianer beteiligt. Nur anderthalb Jahre nach seinem Profi-Debüt, im Januar 2017, wechselt der junge Stürmer für 32 Millionen Euro zu Manchester City, weil ihn Trainer Pep Guardiola unbedingt will. Der Youngster kann sich auch in der Premier League auf Anhieb durchsetzen.

Mittlerweile hat Gabriel Jesus auch schon 15 Länderspiele auf dem Buckel. Seine Bilanz: 9 Tore, 5 Assists. Am Dienstag schiesst er seine Nation im Testspiel gegen Deutschland zum 1:0-Sieg und sorgt damit für die gelungene Revanche fürs 1:7 im Halbfinal der WM 2014.

20 Jahre alt und schon einer der grossen Hoffnungsträger des fünfmaligen Weltmeisters, der in Russland zum WM-Auftakt am 17. Juni auf die Schweiz trifft. Jesus' Marktwert ist auf 70 Millionen angestiegen, mit ManCity wird er die Premier League gewinnen. Trotz seiner grossen Erfolge vergisst der Junge aus Jardim Peri nicht, wo er herkommt. «Immer wenn ich frei habe, gehe ich nach Jardim Peri. Dann bin ich zuhause. Am liebsten würde ich meine ganze Nachbarschaft nach Manchester holen», sagte der Torjäger kürzlich. Auch wenn sie in den Slums von São Paulo nicht viel haben, fühlt sich Gabriel Jesus dort am wohlsten. 

Ein Fussballplatz mitten in den Slums vom Barrio Jardim Peri.
Ein Fussballplatz mitten in den Slums vom Barrio Jardim Peri.
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