Der italienische Nationalspieler Nicolo Zaniolo hat sich zum zweiten Mal in diesem Jahr einen Kreuzbandriss zugezogen. Die Verletzung sorgt in seiner Heimat für viel Ärger – vor allem die UEFA kriegt ihr Fett ab.
Das vordere Kreuzband im linken Knie des 21-Jährigen sei komplett gerissen, teilte Zaniolos Verein AS Rom am Dienstag mit. Der Offensivspieler, der als eine der grössten Nachwuchs-Hoffnungen des italienischen Fussballs gilt, hatte sich beim 1:0-Sieg der Nationalelf in der Nations League in den Niederlanden am Montagabend verletzt und musste schon nach 42 Minuten ausgewechselt werden.
Am Dienstag wurde der Jungstar dann in Rom untersucht und erhielt die niederschmetternde Diagnose. Er soll am Mittwoch operiert werden. Zaniolo hatte sich bereits im Januar in der Serie A einen ersten Kreuzbandriss zugezogen und war monatelang ausgefallen. Erst Anfang Juli hatte er sein Comeback für die Roma in der Serie A gefeiert.
Harte Vorwürfe an die Adresse der UEFA
Seine Leidensgeschichte sorgt in der italienischen Presselandschaft für rote Köpfe. Speziell die UEFA mit ihrem neuen Format, der Nations League, wird stark kritisiert. So sei ja erst gerade kürzlich die Champions League und Europa League zu Ende gegangen, die Klubs mussten nun aber wegen des Turniers ihre – sowieso schon spezielle – Vorbereitung unterbrechen und ihre Spieler für die Nationalmannschaften abstellen. So hatten die Profis im Kader der Squadra Azzurra auch einen unterschiedlichen Fitnessstand. Während einige zehn Tage regelmässiges Training hinter sich hatten, sind andere wesentlich unvorbereiteter ins Nati-Camp eingerückt, darunter auch Zaniolo.
Zudem bemängeln die Kritiker, dass die Nations League im Jahr der Europameisterschaft, welche nun kommenden Sommer stattfindet, sportlich noch unbedeutender sei. Die mangelnde Zeit im noch dichter gedrängten Terminkalender führe automatisch zu mehr (schwerwiegenden) Verletzungen. Ausserdem decke die (gedeckelte) Summe der Versicherungen häufig nur einen kleinen Teil der effektiven Kosten des Klubs, der so unverschuldet Geld verliere.
Zaniolo gilt als eines der grossen Nachwuchs-Talente im italienischen Fussball, auch mit Blick auf die ins kommende Jahr verschobene EM. In Rom wird der in der Toskana geborene Offensivspieler von einigen sogar schon mit Club-Legende Francesco Totti verglichen.
Der 21-Jährige hatte im März 2019 sein Debüt in der Squadra Azzurra gegeben, für die er bislang in insgesamt fünf Einsätzen zwei Tore erzielte. Mit Italiens U19 wurde er 2018 Vize-Europameister.