Der FC Basel trifft in den Sechzehntelfinals der Europa League auf APOEL Nikosia. «Bluewin» nimmt die Zyprer unter die Lupe und liefert fünf Gründe, warum diese Aufgabe für die Bebbi alles andere als leicht wird.
Ein gutes Los, ein machbarer Gegner, dürften sich die Basler am Montagmittag gedacht haben, als sie gespannt nach Nyon guckten und sahen, wie Frédéric Kanouté die Bebbi zu APOEL Nikosia zog.
APOEL Nikosia, ein Team ohne grosse Namen. Zu den «Stars» des Teams gehört Linus Hallenius, den die einen oder anderen Fussball-Fans aus der Schweiz noch kennen dürften. Der Schwede absolvierte einst 22 Super-League-Spiele für Aarau. Der wertvollste Spieler heisst Musa Suleiman Al-Taamari. Der Flügelstürmer ist Nationalspieler Jordaniens und hat gemäss «Transfermarkt» einen Marktwert von 2 Millionen Euro.
Insgesamt hat das Team aus Nikosia einen Marktwert von 20,25 Mio. Euro. Zum Vergleich: Jener des FC Basel ist fast dreimal so gross (55,35 Mio.). In Angst und Schrecken versetzen die Zyprer den FCB vor dem Duell in den Europa-League-Sechzehntelfinals also kaum.
Aber Vorsicht! Das Letzte, was der FC Basel machen darf, ist APOEL zu unterschätzen. Hier sind fünf Gründe, die zeigen, warum die Aufgabe für die Bebbi alles andere als einfach wird:
1. APOEL ist sehr schwer zu schlagen
Aktuell liegt APOEL in der heimischen Liga nur auf Rang 5 und hat schon zehn Punkte Rückstand auf den Stadtrivalen Omonia, der die Tabelle anführt. Aber: APOEL hat vier Spiele weniger bestritten als sein Erzrivale und steht damit um einiges besser da, als es die Tabelle vermuten lässt.
Das letzte Ligaspiel am 7. Dezember ging gegen Olympiakos Nikosia mit 0:2 verloren. Es war für den Serienmeister die erste Niederlage in der Liga überhaupt in dieser Saison und wettbewerbübergreifend die erste seit dem 3. Oktober und der 0:1-Pleite in der Europa League bei Sevilla. Wie empfindlich die Niederlage gegen den Stadtrivalen war, zeigt die Reaktion: APOEL hat darauf Trainer Thomas Doll entlassen. Verlieren ist man sich in Nikosia nun mal nicht gewohnt.
2. APOEL kann auch grosse Teams ärgern
Beinahe hätten es die Zyprer in die Champions League geschafft. In der Quali musste sich APOEL erst in den Playoffs geschlagen geben – und das auch nur hauchdünn gegen den letztjährigen Halbfinalisten Ajax Amsterdam. Im Hinspiel trotzte das Team aus Nikosia Ajax ein 0:0 ab, das Rückspiel ging dann mit 0:2 verloren.
In die Europa League ist APOEL dann schlecht gestartet, konnte sich am Ende aber doch ziemlich souverän hinter Sevilla und vor Karabach und Düdelingen für die K.o.-Phase qualifizieren. Das Highlight: Der 1:0-Sieg am vergangenen Donnerstag zuhause gegen Sevilla.
3. Basel hat in Zypern schlechte Erfahrungen gemacht
Der FC Basel hat erst einmal gegen eine Mannschaft aus Zypern gespielt und das ist noch nicht lange her: Letztes Jahr stand der FCB kurz nach Marcel Kollers Amtsantritt in der Europa-League-Quali Apollon Limassol gegenüber. Nach einem mühevollen 3:2-Sieg im Hinspiel verloren die Bebbi auswärts mit 0:1 und verpassten erstmals nach 17 Jahren wieder den Einzug in eine Europacup-Gruppenphase.
4. Keine Winterpause in Zypern
Wenn am 20. Februar in Nikosia das Hinspiel steigen wird, wird APOEL eingespielt sein, da es in Zypern keine Winterpause gibt. In der Schweiz läuft dann der Spielbetrieb erst drei Wochen und der FC Basel hat die kräfteraubenden Spiele gegen YB, St. Gallen und Zürich in den Beinen.
5. APOEL hat einen Schweizer «Spion»
Hierzulande ist nur wenig über den zyprischen Rekordmeister, der den nationalen Ligatitel zuletzt sieben Mal in Folge gewinnen konnte, bekannt. Fussball-Fanatiker erinnern sich vielleicht an APOELs Champions-League-Abenteuer in der Saison 2017/18, als die Zyprer in die Hammer-Gruppe mit Dortmund, Tottenham und dem späteren Sieger Real Madrid gelost wurden. Immerhin konnte APOEL gegen den BVB zweimal Unentschieden spielen.
Die Zyprer werden im Februar wohl besser über den FCB informiert sein als umgekehrt, da sie einen Spieler in den Reihen haben, der bis im Sommer selbst noch in der Super League aktiv war. Die Rede ist von Dragan Mihajlovic, dem 28-jährigen Tessiner, der von 2016 bis 2019 für Lugano spielte. Der frühere U20-Nati-Spieler wird seinen Teamkollegen bestimmt den einen oder anderen Tipp geben können, wie das Team, gegen welches er in seiner Karriere schon elf Mal spielte, zu stoppen ist.