Trotz herausragender Spieler tat sich die Albiceleste bei internationalen Turnieren zuletzt schwer. Jetzt schlägt das Team den Erzrivalen Brasilien und krönt sich zum Südamerika-Meister. Auch für Superstar Messi ist es der langersehnte Titel im blau-weissen Trikot.
Argentinien gewinnt das Finale der Copa América und krönt sich zum Südamerika-Meister. Das Team um Superstar Lionel Messi setzt sich am Samstag im legendären Maracanã-Stadion von Rio de Janeiro mit 1:0 gegen Titelverteidiger Brasilien durch. Damit erfüllt sich der derzeit vereinslose Messi einen langgehegten Traum und holt seinen ersten internationalen Titel mit der argentinischen Nationalmannschaft. Bislang hatte er lediglich die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2008 im Trikot der Albiceleste gewonnen.
Nach dem Abpfiff umarmt der Weltklassestürmer zahlreiche Teamkollegen und Trainer Lionel Scaloni. Später heben seine Mitspieler Messi auf die Schultern und lassen ihn hochleben. Die Spieler feiern vor der Zuschauertribüne der wenigen argentinischen Fans ihren Sieg, ein sichtlich gelöster Messi wirft Handküsse ins Publikum.
Angel Di Maria schiesst das einzige Tor der Partie
In der 21. Minute hatte Angel Di Maria von Paris Saint-Germain nach einem langen Pass aus der eigenen Hälfte den Ball über den brasilianischen Torwart Ederson gelupft und zum 1:0 für Argentinien getroffen. In der 52. Minute konnten die brasilianischen Fans nur kurz jubeln: Richarlison schob den Ball zwar über die Linie, stand allerdings zuvor im Abseits. Zwei Minuten später wurde der Stürmer vom FC Everton nach einer Hereingabe von Neymar noch einmal gefährlich, der argentinische Torhüter Emiliano Martínez konnte allerdings parieren. Auch kurz vor dem Abpfiff klärte der Schlussmann von Aston Villa nach einem Torschuss von Gabriel Barbosa noch einmal.
Nur wenige Tausend Zuschauer konnten das Endspiel im Maracanã live verfolgen. Die Stadtverwaltung von Rio de Janeiro hatte wegen der Corona-Pandemie nur begrenztes Publikum zugelassen. Etwa 4500 Fans und geladene Gäste waren letztlich im Stadion und machten dennoch ordentlich Stimmung. Die argentinischen Medien schwärmten vom Maracanazo II – in Anlehnung an das entscheidende Spiel der WM 1950, in dem Uruguay Brasilien mit 2:1 schlug.
Bereits vor dem Finale der Copa América waren Messi und Neymar zu den besten Spielern der Südamerika-Meisterschaft gewählt worden. In jeder Partie hätten sie ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt, die sie zu Spielern mit technischer und taktischer Qualität sowie mit Intelligenz mit und ohne Ball machten, teilte eine Expertenkommission des südamerikanischen Fussballverbands Conmebol am Samstag mit. «Es ist unmöglich, nur einen besten Spieler zu küren, denn dieses Turnier hat zwei beste Spieler», hiess es in der Mitteilung.