Barcelona hat den Zauber aus früheren Tagen verloren. Speziell die Defensive zeigt sich vermehrt verwundbar. Mehrere Spieler sind zudem unter Trainer Ernesto Valverde aussen vor.
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Di 05.11. 18:15 - 21:00 ∙ Teleclub Zoom D ∙ CH 2019 ∙ 165 Min
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Nach der 1:3-Schlappe von Barcelona gegen Levante am Samstag gerät Trainer Ernesto Valverde immer mehr unter Druck. Es ist bereits die dritte Niederlage in der laufenden Saison, so viele kassierten die Katalanen in der ganzen vergangenen Saison. «Wenn man verliert, schaut man immer auf den Trainer», so Valverde. Sein Fazit zur Pleite in Levante: «Wir haben das Spiel kontrolliert, bis wir es verloren haben, wir waren nicht gut im Angriff. Wir müssen uns verbessern.»
Tatsächlich hat er die richtige Mischung im Sturm noch nicht gefunden. Während Lionel Messi und Luis Suarez vorne gesetzt sind, rotiert man auf dem linken Flügel munter durch. Das vermeintlich fehlende Puzzlestück Antoine Griezmann arbeitet zwar defensiv gewissenhaft, aber ihm fehlt offensiv die Bindung zu den anderen beiden. Superstar Messi soll sich gemäss Mediengerüchten auch abseits des Platzes vom Franzosen abgrenzen, was den als sensibel bekannten Griezmann verstört. Der aus dem Nichts durchgestartete Ansu Fati hat nach seinem Wahnsinnsstart ebenfalls an Schwung eingebüsst.
Obwohl Ousmane Dembele nach einer Sperre wieder im Kader stehen hätte können, nominierte ihn Valverde gegen Levante nicht. Nun erlitt der quirlige Flügel dummerweise eine Oberschenkelverletzung. Die 100 Millionen Euro, welche man dem BVB überwies, liegen bisher meistens auf der Krankenstation statt auf dem Rasen.
Doch nicht nur die Offensive lahmt, auch der Mittelfeldmotor stottert. Sergio Busquets unterlaufen ungewohnt viele Fehlpässe, der altbewährte Ivan Rakitic bekommt nur noch sporadisch Einsätze. Und der im letzten Halbjahr aufstrebende Carles Alena versauert ebenfalls auf der Bank. Immerhin haben Arthur und Frenkie de Jong den Laden meistens noch im Griff. Das berühmte (Gegen-)Pressing ist trotzdem nicht zu vergleichen mit dem Barça-Spiel zu Glanzzeiten. So tun sich ungewöhnlich viele Löcher auf und die Abwehr steht des Öfteren entblösst da. Während man in der Offensive fleissig rotiert, sieht die Personaldecke in der Abwehr deutlich dünner aus.
Der Fels in der Brandung – oder doch nicht?
Zum Glück steht im Tor mit Marc-André ter Stegen noch ein Mann der Sonderklasse: Der Deutsche fischte einige Male Bälle aus der Kategorie «unhaltbar» aus dem Netz. Skurrilerweise hat er mit 56.2 Prozent gehaltenen Bällen dennoch die zweittiefste Quote in der Liga, sprich die Gegner scheinen das Visier gegen die Katalanen jeweils auch speziell gut einzustellen.
Doch das grosse Ziel der Blaugrana gehört der Königsklasse. Man will unbedingt die Schmach wiedergutmachen, die letzten beiden Jahre peinlich aus der Champions League ausgeschieden zu sein – ein Dreitorevorsprung gegen die AS Roma und Liverpool reichte zweimal nicht.
Valverde bricht noch nicht in Panik aus: «Wenn wir ein Spiel verlieren, versuche ich, die Gründe dafür zu finden. Eine Niederlage ist manchmal lehrreich, denn es zwingt uns, zu reagieren.» Valverde sollte schleunigst die passenden Schlüsse finden. Mit dem holländischen Nationaltrainer Ronald Koeman soll bereits der Nachfolger in den Startlöchern stehen.
Am Dienstagabend um 18.55 Uhr empfangen die Katalanen das unbequeme Slavia Prag. Die Partie können Sie live im Free-TV auf Teleclub Zoom mitverfolgen. Im Champions-League-Studio ist neben Teleclub-Experte Mladen Petric die Rekord-Nationalspielerin Lara Dickenmann zu Gast.