Abschied naht Barças Sportdirektor Abidal hat düstere Aussichten für Rakitic 

SB10

18.11.2019

Barcelonas Sportdirektor Eric Abidal hat sich mit der spanischen «Sport»-Zeitung erstaunlich offen über die Pläne des Vereins geäussert. Ivan Rakitic steht demzufolge eine «schwierige» Zukunft bevor.

Der FC Barcelona führt sowohl in der Champions League als auch in der heimischen Meisterschaft die Tabelle an. Trotzdem können die Katalanen nicht verheimlichen, auf der Suche nach ihrer Bestform zu sein. Kein Wunder gerät Trainer Ernesto Valverde beim anspruchsvollen Publikum unter Druck.

Eric Abidal hält im Interview mit «Sport» fest, dass der Barça-Coach mit seiner Arbeit selbst über seine Zukunft entscheidet. Der Vertrag des 55-Jährigen läuft noch bis 2020. «Einige Klubs wechseln den Trainer nach schlechten Resultaten aus, aber man muss das grosse Gesamtbild sehen. Wenn man denkt, der Trainer kann sich und das Team verbessern, muss man ihm Vertrauen schenken», so der Franzose. 



Der Klub habe zudem nicht wie berichtet mit Ronald Koeman über seine Nachfolge gesprochen, stellt er klar. Trotzdem ist der Holländer ein heisser Kandidat, sollte man das Kapitel Valverde beenden. Abidal: «Koeman erfüllt unsere Kriterien. Die Liste der Trainer, die zu uns passen, ist sehr kurz.» 

Eine grössere Jobgarantie hat Superstar Lionel Messi, dessen Vertrag 2021 ausläuft. Man sei mit seinem Agenten in Gesprächen über eine vorzeitige Verlängerung, meint Abidal. Der Argentinier soll sich aber gemäss Insidern erst in der neuen Saison Gedanken über seine Zukunft machen wollen.

Neymar-Transfer noch nicht abgehakt

Weniger rosig sieht es dagegen für Ivan Rakitic aus, lange der Spieler mit der meisten Einsatzzeit bei den Blaugrana. In dieser Saison kommt der in Möhlin geborene kroatische Nationalspieler aber kaum mehr zum Einsatz. 17 Pflichtspiele hat Barça in dieser Saison bereits bestritten, Rakitic stand dabei nur einmal in der Startelf und kam insgesamt nur während 255 Minuten zum Einsatz.

Ernesto Valverde baut nicht mehr auf Ivan Rakitic.
Ernesto Valverde baut nicht mehr auf Ivan Rakitic.
Bild: Keystone

Der 31-Jährige ist verständlicherweise mit seiner Reservistenrolle höchst unzufrieden und gestand zuletzt, er sei traurig über seine Situation. «Ich habe in diesen fünf Jahren, in denen ich in Barcelona war, viel gegeben. Ich bin 31 Jahre alt, nicht 38, und ich fühle mich wie in Bestform», erklärte der Mittelfeldspieler.

Interessenten sind keine Mangelware

Abidal macht Rakitic nicht viele Hoffnungen: «Der Trainer hat dem Spieler bereits zu Saisonbeginn mitgeteilt, dass es anders sein würde als früher, sprich er mit weniger Einsatzzeit rechnen muss. Rakitic weiss, dass es sportliche Entscheidungen gibt, die er akzeptieren muss.» Er erklärt: «Als Klub lässt man normalerweise Spieler auflaufen, um sie ins Schaufenster zu stellen und sie danach verkaufen zu können. Wir werden eine Lösung finden.» In den Plänen des Klubs spielt Rakitic also keine Rolle mehr. Interessierte Klubs sollte es immerhin genügend geben für einen Mittelfeld-Strategen seiner Klasse.

Der Sportdirektor gibt zu, dass man sich immer noch Hoffnungen macht, Neymar wieder zurückzuholen. «Sportlich muss man sich um einen Spieler wie ihn bemühen, weil es keinen Spieler wie ihn auf dem Transfermarkt gibt. Der Spieler wollte zu Barça zurück, aber es gibt halt auch die finanzielle Seite. Sein Preisschild war schon bei den ersten Transfergesprächen zu hoch angesetzt», meint Abidal. Er macht aber auch klar: «Er ist ein Top-Spieler und kennt die Barça-Philosophie. Neymar bleibt immer eine Option.»

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