Basler Hochgefühle Basler Hochgefühle nach dem 2:1 gegen Getafe: «Das waren vier perfekte Spiele»

SDA

8.11.2019 - 00:35

Der FC Basel zeigt, dass die Europa League durchaus reizvoll sein kann. Getafe-Matchwinner Silvan Widmer sagt: «Solche Abende sind der Grund, warum ich mich für Basel entschieden habe.»

Es ist nur die Europa League, und die Tickets gehen nicht so leicht an die Leute wie in den goldenen Jahren in der Champions League. Doch nach einem Jahr europäischer Absenz zeigen die Basler, dass für Klubs wie sie auch die Europa League ihren Reiz hat. Im vierten Spiel qualifizierten sie sich am Donnerstag mit einem 2:1 gegen Getafe, dem zweiten Sieg gegen den spanischen Gruppengegner nach dem 1:0 in der Ferne, vorzeitig für die K.o.-Phase. Mehr als 26'000 Zuschauer waren im Stadion, vor der Partie zeigten die Anhänger eine Choreografie auf Champions-League-Niveau, danach glänzte Arthur Cabral mit einem filigranen Lupfer zum 1:0 und Silvan Widmer mit einem Sololauf über das halbe Feld vor dem 2:1, die Schlussphase bot Nervenkitzel.

«Solche Abende sind der Grund, warum ich mich für Basel entschieden habe», schwärmte Widmer hinterher. Fabian Frei nannte es einen «Abend, wie man ihn sich wünscht». Trainer Marcel Koller umschrieb das Erlebte kurz und bündig mit dem Wort «fantastisch».

Eine grosse Portion Glück

Tatsächlich schlugen die Basler Getafe mit einer abgezockten Leistung ein zweites Mal. Zwar beanspruchten sie auch eine grosse Portion Glück, vor allem beim vermeintlichen Ausgleich in der 86. Minute, der nur deshalb nicht zählte, weil es in der Gruppenphase der Europa League keinen VAR gibt. Doch in den entscheidenden Dingen waren sie besser als der spanisch-untypisch auf physische Elemente setzende Gegner, der die Champions League als Fünfter der letzten Saison nur knapp verpasst hat: Sie waren in den Zweikämpfen energischer, und sie waren effizienter. «Defensiv und offensiv top», urteilte Jonas Omlin, der über weite Strecken mehr Beobachter als Goalie war.

«Vieles war heute sehr, sehr gut», befand Frei, der sein 75. Europacup-Spiel absolvierte. Als Schlüssel zum Erfolg bezeichnete der 30-jährige Mittelfeldspieler die Kampfbereitschaft: «Wir hielten körperlich dagegen. Das war wohl das Wichtigste. Ausserdem waren wir so effizient, wie man es sein muss, wenn man international bestehen will.» Widmer stellte fest: «Physisch hatten wir die Oberhand.» Und Marcel Koller? Der lobte die Spieler für die «geschlossene Mannschaftsleistung. Jeder ist für den Anderen gerannt.» Und: «Wir haben die Chance genutzt, als sie da war.»

Frei entdeckt Vollstreckerqualitäten

In Abwesenheit der gesperrten Flügelspieler Valentin Stocker und Kevin Bua war Widmer mit seinem energischen Vorstoss aus der Verteidigung bis zum gegnerischen Strafraum und der mustergültigen Vorlage zum 2:1 der Matchwinner. Frei, eigentlich nicht als Goalgetter bekannt, erzielte in beiden Spielen gegen Getafe das entscheidende Tor. «Ich hätte nicht gedacht, dass ich in meinem Alter noch solche Vollstreckerqualitäten an mir entdecke», scherzte er.

Obwohl die Leistungen des FCB noch etwas schwanken: Der bittere letzte Herbst und der turbulente Sommer sind inzwischen weit weg. «Das waren vier perfekte Spiele», sagte Widmer zu den Auftritten, die zur frühzeitigen Qualifikation für die K.o.-Phase verhalfen. «Jetzt können wir die Früchte ernten für die Arbeit in den letzten Monaten und auch in der letzten Saison.» Früchte ernten – und im Meisterrennen in der Super League vielleicht auch von der vorzeitigen Qualifikation profitieren.

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