Bayer Leverkusen schafft im DFB-Pokal gegen einen starken VfB Stuttgart eine eindrückliche Wende und zieht dank des 3:2-Sieges in den Halbfinal ein. Granit Xhaka und Co. haben dabei auch das Glück auf ihrer Seite.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Bayer Leverkusen besiegt Stuttgart nach zweimaligem Rückstand, bleibt in dieser Saison ungeschlagen und zieht in den Halbfinal des DFB-Pokals ein.
- Gegen die stark aufspielenden Stuttgarter braucht Granit Xhakas Leverkusen auch das Glück auf seiner Seite – insbesondere Robert Andrich, der um einen Platzverweis herumkommt.
- Stuttgart-Stürmer Deniz Undav kann sich nach dem Schlusspfiff eine Stichelei in Richtung des FC Bayern nicht verkneifen.
Bayer Leverkusen bleibt in Deutschland die Mannschaft der Stunde. Und der späten Tore. Wie schon in der Bundesliga zuletzt gegen Leipzig und Augsburg gelingt der Mannschaft von Xabi Alonso im Pokal-Viertelfinal erst kurz vor Schluss die Entscheidung, nachdem Xhaka und Co. zweimal einem Rückstand nachrennen müssen. Ganz im Stil des FC Bayern hat Leverkusen gegen einen starken VfB Stuttgart aber auch den nötigen Dusel.
Der Stuttgarter Trainer Sebastian Hoeness muss sich nach dem Schlusspfiff auf die Lippen beissen, um nicht zu deutlich zu werden. Er spricht von «einer Szene, die Einfluss aufs Spiel nimmt. Das ist aus unserer Sicht ärgerlich.» Was Hoeness meint: Leverkusens mit Gelb vorbelasteter Robert Andrich hatte Stuttgarts Enzo Millot gefoult. Doch statt Gelb-Rot zu zeigen, pfiff Schiedsrichter Daniel Schlager nicht mal Freistoss.
«Und der Spieler, um den es geht, macht dann das 1:1», so Hoeness mit Blick auf Andrichs Schlenzer zum zwischenzeitlichen Ausgleich, der das Spiel zum 3:2-Sieg von Bayer Leverkusen drehte. Da hätte der Mittelfeldspieler nach Ansicht der Stuttgarter schon nicht mehr auf dem Platz stehen dürfen.
Viel Lob für Stuttgart – und ein Seitenhieb gegen die Bayern
Andrich sieht das aber anders. «Nichts Schlimmes» sei das gewesen. Der 29-Jährige führt aus: «Der Schiri kam auch nicht zu mir, irgendwie hat sich auch keiner so richtig beschwert. Deshalb war ich verwundert, dass nach dem Abpfiff so viele zu mir gekommen sind und gesagt haben: ‹Oh, da hast du aber Glück gehabt.›» Man sehe auf den TV-Bildern, «dass ich ihm schon auf dem Fuss stehe. Aber im normalen Tempo und einer normalen Situation.»
Trotz des Ärgers und der Niederlage durften die Stuttgarter stolz sein auf ihre Leistung in einem begeisternden Pokal-Fight. «Grosses Lob und grossen Respekt. Das war der beste Gegner, den wir diese Saison in der BayArena hatten», macht Leverkusen-Coach Xabi Alonso anerkennend klar. Das Lob nimmt Hoeness gerne an. «Es war ein grossartiges Fussballspiel. Wir können stolz sein auf das, was wir gezeigt haben.»
Stuttgarts Stürmer Deniz Undav derweil kann sich eine Stichelei gegen den grossen und im Pokal bereits gescheiterten FC Bayern nicht verkneifen und spricht gar davon, dass am Dienstag «die beiden derzeit besten deutschen Mannschaften» aufeinandergetroffen seien. Dem will sich sein Trainer mit Blick auf die zweitplatzierten Bayern aber nicht anschliessen. «Wenn man auf die Tabelle schaut, stimmt das nicht. Da gibt es noch eine Mannschaft, die zehn Punkte vor uns steht», macht Hoeness klar. «Aber ich weiss, was Deniz meint. Ich denke, wir können uns darauf einigen, dass das zwei Mannschaften sind, die gerade richtig Spass machen.»