Klub-WM Bayern zieht dank Lewandowski-Doppelpack ins Finale ein

Von Klaus Bergmann und Christian Kunz, dpa

8.2.2021 - 21:20

Robert Lewandowski schiesst Bayern ins Endspiel.
Robert Lewandowski schiesst Bayern ins Endspiel.
Bild: Keystone

Hansi Flicks Bayern stehen vor dem historischen Titel-Sixpack. Bei der Club-WM spazieren die Münchner gegen Afrikas Champions Al Ahly ins Finale. Der Weltfussballer trifft vor 12 000 lauten Zuschauern.

Die Münchner Trophäenjäger um Doppelpacker Robert Lewandowski stehen nach einem störungsfreien Start in die Klub-WM vor der Vollendung ihrer historischen Sechs-Titel-Sammlung. Nach der strapaziösen Anreise nach Katar präsentierte sich das Starensemble von Trainer Hansi Flick am Montagabend beim 2:0  gegen Al Ahly Kairo frisch genug, um gegen Afrikas Champion glanzlos, aber völlig ungefährdet in das Finale einzuziehen.

Der Matchwinner war wieder mal Weltfussballer Lewandowski. Der 32- jährige Pole führte den dominierenden Champions-League-Sieger mit seinen Treffern in der 17. und 85. Minute in das Endspiel an diesem Donnerstag (19 Uhr) gegen Aussenseiter Tigres UANL aus Mexiko.

Lewandowski: «Wir hatten das ganze Spiel unter Kontrolle. Jetzt sind wir im Finale. Das wird ein grosses Spiel. Wir sind bereit. Das Turnier ist eine schöne Zeit mit zwei schönen Spielen. Wir wollen den Pokal gewinnen und den sechsten Titel holen.» 

Am 26. Geburtstag von Nationalspieler Joshua Kimmich passte im Ahmad-bin-Ali-Stadion auch der äussere Rahmen: Beim Anpiff am späten Abend Ortszeit war es immer noch angenehm warm. Der Rasen in der WM-Arena für 2022 war in einem Topzustand, was die spielbestimmenden Bayern begünstigte. Und die 12 000 erlaubten Zuschauer sorgten in Pandemie-Zeiten für eine echte Abwechslung zu den Geisterspielen in Europa. Die so sehr vermisste Fussball-Atmosphäre stimulierte auch die Münchner, obwohl der Grossteil der Fans Al Ahly laustark anfeuerte.

Spiel auf ein Tor – nun wartet Tigres

Afrikas Champion war aber fast nur mit Verteidigen beschäftigt. Die Bayern griffen pausenlos an. Kingsley Coman gefiel als Antreiber. Flicks weisses Ballett hatte mit Kimmich und Nebenmann Marc Roca die Kontrolle im Mittelfeld und liess kaum Konter zu. Kapitän Manuel Neuer verlebte im Tor einen geruhsamen Abend. Auf Vorlage von Serge Gnabry traf Lewandowski aus rund acht Metern frühzeitig mit der Innenseite.

Neuer: «Wir freuen uns auf das Finale. Wir freuen uns auf die Mannschaft aus Mexiko. Und wir sind sehr heiss auf das Spiel.» 

Das Nachlegen versäumten die Münchner aber trotz etlicher Torchancen bis zur Schlussphase, als Torjäger Lewandowski eine präzise Flanke des eingewechselten Leroy Sané aus kurzer Distanz einköpfte. Flick konnte sich den Luxus leisten, in der zweiten Hälfte munter zu wechseln und so Kraftreserven für das Endspiel zu sparen.

Der französische Stürmer André-Pierre Gignac ist der Star von Tigres
Der französische Stürmer André-Pierre Gignac ist der Star von Tigres
Bild: Keystone

Gegen die Tigres aus Mexiko können die Bayern das Erfolgsjahr 2020 nun nachträglich mit dem Gewinn der Club-WM abrunden; nach Meistertitel, Pokalsieg, ChampionsLeague-Triumph sowie dem Gewinn des nationalen und europäischen Supercups. «Man kann das gesamte Paket schnüren», sagte Angreifer Thomas Müller. Diesen Titel-Sixpack konnte bislang nur der FC Barcelona mit Trainer Pep Guardiola 2009 bejubeln. Endspielgegner Tigres hatte sich im ersten Halbfinale mit 1:0 gegen Südamerikas Champion Palmeiras Sao Paulo durchgesetzt.

Die Klub-WM, die die Bayern erstmals 2013 gewinnen konnten, ist sportlich nicht der hochwertigste Fussball-Wettbewerb. Aber die historische Sechs-Titel-Aussicht macht die Bayern richtig «heiss», wie der für seinen Ehrgeiz bekannte Kimmich in Doha erzählte. An ihrer Entschlossenheit liessen die Münchner gegen Al Ahly nie Zweifel aufkommen, auch wenn das 2:0 die Überlegenheit in Zahlen nur gering ausdrückte. Erstmals seit dem Gewinn des UEFA-Supercups gegen den FC Sevilla Ende September in Budapest spielten die Münchner auch wieder vor Publikum, das Maske tragen musste und getestet worden war.

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Von Klaus Bergmann und Christian Kunz, dpa