Umbruch steht bevor Bayern vor grossem Umbruch: Wird Kahn der neue Boss in München?

dpa/jar

22.11.2018

Oliver Kahn könnte das neue Gesicht des FC Bayern werden.
Oliver Kahn könnte das neue Gesicht des FC Bayern werden.
Bild: Getty

Rund um den fünften Tabellenplatz des FC Bayern gibt es viele Debatten. Wie gross fällt der Umbruch im Sommer 2019 aus? Wie stellen die Münchner die Weichen in der Chefetage? Und welche Rolle spielt Oliver Kahn dabei?

Begleitet von grossen Umbruch-Debatten startet der FC Bayern in wegweisende Wochen. In acht Spielen in 29 Tagen wollen der unter Druck stehende Trainer Niko Kovac und seine Stars beweisen, dass sie die ungewohnte wie ungeliebte Rolle des Jägers beherrschen. Die verbesserte Leistung bei der 2:3-Niederlage gegen Spitzenreiter Borussia Dortmund soll nach Vorstellung von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge «Benchmark-Basis für die nächsten Wochen» sein.

Bei allem Schutz durch seine Bosse muss Kovac mit dem Ensemble jetzt konstant liefern – Ergebnisse und Spielweise. Abseits der in der sportlichen Misere drängenden Fragen über das neue Gesicht des Bayern-Ensembles im kommenden Sommer wird dieser Tage vermehrt über die Zukunft in der Chefetage spekuliert. Immer häufiger fällt dabei der Name von Oliver Kahn als Topkandidat für die Umgestaltung.

Wird Kahn der neue Rummenigge?

Bei der Jahreshauptversammlung in der nächsten Woche könnte es neben den wieder hübschen Zahlen mit der Umsatzbestmarke von 657,4 Millionen Euro auch um Hinweise für die Weichenstellung in der Führungsriege gehen. Präsident Uli Hoeness selbst hatte die Frage mit der Plauderei über einen möglichen Rückzug in den nächsten «zwei, drei Jahren» zuletzt angeheizt. Sein Posten steht beim Treffen der Mitglieder im Audi Dome nicht zur Wahl, bis 2019 dauert seine aktuelle Amtszeit. Rummenigges Vertrag läuft kurz danach aus.

Nach einst lockeren Münchner Gedankenspielen spekulieren die «Süddeutsche Zeitung» oder «Sport Bild» bei Kahn mittlerweile über konkrete Szenarien, mit einem Einstieg schon im Herbst 2019 oder einer Rückkehr im Jahr 2020. Wann und in welcher Rolle auch immer: Der Mia-san-Mia-Titan wäre perfekt für ein Amt bei dem Klub, den er von 1994 bis 2008 mit seinem «Weiter-immer-weiter-Credo» zu zahlreichen Titeln trieb. Zumal Kahn mit 632 Einsätzen auch Rekordspieler des Klubs ist.



Die aktuelle Situation in der Bundesliga mit dem höchst ungewohnten Rang fünf hätte den heute 49-Jährigen sicher nur noch mehr angestachelt. Abgeneigt von einer Rolle in der Bayern-Chefetage scheint Kahn nicht zu sein. Darauf angesprochen sagte er zuletzt im ZDF-Sportstudio: «Alles zu seiner Zeit.» Womöglich kommt auch das Amt des Sportdirektors eines Tages wieder in Frage. Dieses war Kahn bereits vor der Anstellung von Hasan Salihamidzic angeboten worden, doch die Goalie-Legende lehnte wegen anderer Beschäftigungen dankend ab.

Umbruch im Sommer – Stars stehen unter Druck

Neben seinem Rückzug hatte Uli Hoeness auch angekündigt, dass im Sommer 2019 ein grosser Umbruch im Kader stattfinden wird. Zu erwarten ist eine massive Verjüngung im Team, nachdem spätestens das Spitzenspiel gegen den BVB gezeigt hat, dass die «Oldie-Elf» der Bayern alles andere als unschlagbar ist. Beim 2:3 in Dortmund standen auf Seiten der Münchner sieben Profis in der Startelf, die 29 Jahre alt oder älter sind. Zum Vergleich: Die Formation der in dieser Spielzeit so frisch wirkenden Dortmunder war im Schnitt erst 25 Jahre alt.

Arjen Robben und Franck Ribery könnten Ende Saison ausgedient haben.
Arjen Robben und Franck Ribery könnten Ende Saison ausgedient haben.
Bild: Getty

Hoeness verkündete schon, die nächsten drei, vier Monate genau zu schauen, «wer zu gebrauchen ist, und wer nicht». Die langjährigen Superstars Franck Ribery (35) und Arjen Robben (34), die vor der Saison noch mit einem neuen Vertrag ausgestattet wurden, werden den Umbruch kaum «überleben». Was mit anderen Routiniers wie Jerome Boateng, Javi Martinez oder Rafinha passieren wird, ist unklar. Wahrscheinlich werden die Bayern im Sommer viel Geld in die Hand nehmen. Wie Hoeness vor der Saison angekündigt hatte: «Wir sammeln im Moment ein bisschen Geld ein für den Fall, dass wir nächstes Jahr mal etwas grösser einkaufen müssen. Aber das entscheiden die Spieler, die jetzt im Kader sind, ob wir nächstes Jahr mehr tun.»

Kurzfristig heisst das Ziel: Den Weg zurück an die Spitze finden. Sieben Punkte hat der Serienmeister aktuell Rückstand auf Leader Dortmund, die Bayern sind in der Bringschuld. «Im zweiten Saison-Drittel kann man noch viel gut machen, das wollen wir», sagte Trainer Niko Koac. Der Tabellen-17. Fortuna Düsseldorf sollte am Samstag (15:30 Uhr) da der perfekte Auftaktgegner für eine grosse Punkte- und Torejagd vor Weihnachten sein.

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