Passspiel-Statistiken So unterschiedlich läuft der Ball in Europa

SB10

31.7.2020

Während in der Ostschweiz eher auf kurze Pässe gesetzt wird, wird sich Ermedin Demirovic nächste Saison im Breisgau auf längere Bälle gefasst machen dürfen.
Während in der Ostschweiz eher auf kurze Pässe gesetzt wird, wird sich Ermedin Demirovic nächste Saison im Breisgau auf längere Bälle gefasst machen dürfen.
Bild: Keystone

Während der Ball bei Bayern München pro Spiel stolze 12,7 Kilometer zurücklegt, rollt das Spielgerät beim FC St. Gallen einen Drittel weniger weit. Nicht die einzige Auffälligkeit in diesen interessanten Statistiken.

Die meisten grossen Teams setzen auf Ballbesitz-Fussball. Stellvertretend dazu etwa Bayern München: Beim deutschen Rekordmeister legt der Ball gemäss einer Studie vom International Centre for Sports Studies (CIES) in den letzten beiden Saisons mit 12,7 Kilometer pro Spiel die längste Strecke zurück.

Auf Platz zwei folgt Manchester City (12,5 km). Die Truppe von Pep Guardiola spielt aber insgesamt mehr Pässe (722) als die Bayern (705). Weil aber die durchschnittliche Länge der Pässe bei den Münchnern um 0,7 Meter länger ist (18,0 gegenüber 17,3 Metern), ist die Zirkulationsstrecke bei den Bayern länger.

Die Unterschiede zwischen den Klubs in den Top-Ligen sowie auch innerhalb der Super League sind dabei extrem. Auf die kürzeste Distanz spielen sich die PSG-Profis den Ball zu. Durchschnittlich genau 16 Meter stehen Neymar & Co. auseinander, wenn sie ihr Passspiel aufziehen. Ganze 5,1 Meter (21,8 Meter) mehr sind die Spieler von Getafe im gleichen Szenario entfernt. Der Klub aus der Vorstadt von Madrid hat auch die wenigsten Pässe pro Spiel in den Top-5-Ligen gespielt (348). Liga-Konkurrent Barça hat mit 705 Pässen pro Spiel also mehr als doppelt so viele Pässe aneinandergereiht. Dass man auch mit Getafes Rezept Erfolg haben kann, beweist ihr achter Schlussrang in LaLiga.

FCL setzt auf Konter, FCB auf Ballbesitz

Beim FC Thun legt der Ball die grösste Wegstrecke zurück (10 km). Beim FCSG hingegen rollt die Kugel gesamthaft weit weniger weit (8,3 km). Doch dafür können sich die Ostschweizer das Spielgerät auf kürzere Distanz zuschieben. 18,8 Meter entfernt sind sich Passgeber und -empfänger durchschnittlich. Luzern setzt dagegen mehr auf weite Bälle (Passlänge 21,5 Meter) und verzichtet auf Ballstafetten – 399 Pässe sind der tiefste Wert der Liga. In der jüngsten Vergangenheit am meisten Pässe hat der FC Basel zu verzeichnen, wo man sich durchschnittlich 504 Pässe spielte.


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